Ich und Selene, eine Dufour 4800, sind 2 mal im Abstand von 2 Jahren (einmal mit und einmal ohne Corona) die gut 12000 Seemeilen über den Atlantik gesegelt. Diese Seite beschreibt die Vorbereitung und die Reise mit allen Höhen und Tiefen. Natürlich soll das Ganze damit nicht enden. Es gibt viel zu tun ;)
Die Fahrt Richtung Bornholm war anstrengend. Zumal der Wind nicht wirklich weniger wurde bzw. werden sollte. Mit der Aussicht weitere 14h im zweiten Reff gegen-an zu hämmern, sind wir dann nach Utklippan abgedreht.
Aus der Bucht, oder besser „vom Stein“ ging es nächsten Tag nach Mönsterås. Grund war wieder ein mal die Wettervorhersage mit Winstärke 4 und Böen 8 über Nacht (?!).
Bei Mönsterås gibt es 3 Häfen. Einer soll für Segelyachten ungeeignet sein. Der Stadthafen soll nett sein, aber etwas unruhig und laut. Etwas außerhalb gibt es noch einen Vereinshafen, in dem man sehr ruhig liegen soll. Jedenfalls laut unserem Hafenhandbuch.
Wir müssen langsam zurück – und zwar über den Kalmarsund:
Die Windvorhersage war nicht gerade super: tagsüber Westsüdwest – also genau von dort wo wir hin wollten. Über Nacht sollte der Wind jedoch auf West bzw. Nordwest drehen und dann nächsten Tag wieder zurück auf Westsüdwest.
Ich war bis jetzt ein mal in Gotland, aber leider nur in einem Hafen und das auch nur einen Tag. Damals sind wir von Böda nach Burgsvik gefahren und mussten dann schon wieder Richtung Süden abdrehen.
Diesmal haben wir uns entschieden auf einen Schlag nach Gotland zu fahren. Mit 254 Seemeilen, hatte ich mit etwa 1,5 Tagen gerechnet – wenn der Wind mitspielt. Damit würde dies meine aktuelle Dauerfahrtstrecke um ca. 100 Meilen überbieten.
Nun isses passiert – ich hab mich mal wieder ein Wochenende mit meinem Schiff beschäftigt.
Hauptpunkt war natürlich die Ankerwinde, bzw. deren Einbau. Dazu musste ich im Schiff recht viel auseinandernehmen, vor allem weil ich einen Anker-Schalter im Cockpit haben wollte. Da ich schon recht viel vorbereitet hatte, Schritten die Arbeiten recht gut voran. Zeitaufwändig waren vor allem die Borddurchlässe der Kabel und das Anbringen der Ringösen an den Kabelenden. Was bei 2,5mm² nur ein wenige Sekunden dauert, zieht sich bei 35mm² schon minutenlang hin.
Die Winde hat in ihrer Höhe gerade so in den Ankerkasten gepasst – Glück gehabt. Auch die Kette läuft gut über die Nuß und lenkt die Kette vom Ankerkaste in Richtung der Rolle am Bug.
Im Kaufgepräch zum Schiff war klar: Es gibt keine Ankerwinsch 🙁
Die Vorbesitzer haben diese nie/kaum verwendet. Irgendwann wollten sie das Teil mal nutzen und es funktionierte nicht.
Also ausgebaut und zerlegt und einen Haufen Rost gefunden. Also wurde die Winsch kurzerhand ausgebaut.
Leider habe ich kein Foto von der originalen Winsch einer Dufour 4800 gefunden, aber es muß eine sehr kleine gewesen sein. Die originalen Kabel zur Winsch waren 10 … maximal 15mm², und der Fuß-Schalter hat die Leistung direkt geschaltet. Zudem kommt, daß es anscheinend nur eine Anker-Auf Funktion gab.
Also habe ich eine ganze Weile nach Ersatz gesucht und bin bei der Lofrans Cayman 88 gelandet. Leider kostet das Teil neu zwischen 1100 und 1300€ – WOW!
Nachdem ich ein paar Wochen bei Ebay-Kleinanzeigen gesucht habe, fand ich eine Cayman 88 gebraucht – für 450€. Natürlich habe ich sofort zugeschlagen.
Wie schon geschrieben, wollten wir eigentlich eine 3-Tages Tour machen. Dank des Piss-Wetters, war aber ausschlafen und bauen drann.
Ich hatte mir vor Ewigkeiten mal ein Display (11″ mit HDMI Eingang) gekauft. Warum? Weiß ich nicht – es gab’s halt gerade und ich wollte es mal testen. Als ich mir dann das Schiff gekauft hatte, kam schnell die Idee das Display zu entstauben und als Navirechner einzubauen.
Im letzten Video sieht man zwar schon die neuen Segel, hier nur mal ein kleines Fazit darüber.
Die Segel ziehen auf jeden Fall um einiges besser als die Alten. So muß ich nun früher Reffen. Da der Schnitt etwas flacher ist, kommt man nun auch höher an den Wind.