Nur ein kurzer Bericht … (mich gibts immer noch :) )

Leider ist seit meinem letzten Beitrag um Selene wenig passiert.

Wir waren ja um Himmelfahrt herum mal ein paar Tage Segeln und dann bin ich Ende Juli Papa geworden. Habe praktisch meinen kompletten Urlaub 2024 damit zugebracht, meine Tochter kennenzulernen und die frisch gebackene Mutti zu unterstützen. Natürlich habe ich auch oft an Selene gedacht, nicht wegen eines möglichen Verkaufs, eher ob alles noch i.O. ist, oder ob das Boot langsam voll Wasser läuft, usw.

Die kleine Hannah war nun einen knappen Monat alt, wir hatten uns mittlerweile auf die neue Situation „ein-gegrooved“ und mich hat es zum Boot gezogen. In meinem Eingangspalaver vom Video rede ich etwas ausführlicher darüber, aber um es in 3 Sätzen zu sagen:

Die Klimaanlage in meinem Auto ist defekt. Auf dem Berliner Ring wird Stau sein und es sind 32 °C angesagt. Das mache ich nicht mit einem 4 Wochen alten Baby.

Und da lag sie! Immer noch hoch im Wasser – also scheint alles dicht zu sein. Dafür jede Menge Spinnweben und Möwenkacke.

Beim Schnitt habe ich gemerkt, daß ich gar nix von der Putzaktion gefilmt habe. Na ja, Hand aufs Herz: So spannend war es auch nicht. Stellt Euch vor man kämpft sich durch 1000 Spinnweben, trifft dabei beachtlich große Spinnen und versucht nebenbei die ganze Vogelscheiße wegzuputzen 😉 Da ist es praktisch, wenn man keine Arachnophobie hat. Die Spinnen waren zwar groß, aber nichts im Vergleich zu dem, was ich in der Karibik gesehen habe.

Auch Danke an den Stegnachbarn, der mein Großfall am Want angezippert hat. Das Ding hat sich anscheinend von der Klampe am Mast gelöst und dann vor sich hingescheppert.

Und damit kommen wir schon zum Oktober. Genauer den 18.10.2024. Trotz, oder besser wegen des traumhaften Wetters, was wir vom August bis Oktober hatten, habe ich nicht geschafft nochmal zu Selene zu fahren. Dafür ist meine Hütte für den Winter gerüstet.

Neben der Lärche ist auch eine neue Unterkonstruktion, incl. Dämmung und Dampfsperre, sowie neue Fenster hineingekommen. Den Unterschied hat man innen sofort gemerkt, vor allem an den Heizkosten.

Aber nun war es Zeit. Selene mußte aus dem Wasser. Da ich wegen des Wetters und den nächtlichen Temperaturen unschlüssig war, habe ich Katrin wegen des Kulturspeichers gefragt. Es hätte ja sein können, daß es zum Kranen bei 3 °C waagerecht regnet. Damit hatten wir für die kleine Hannah einen guten Rückzugsort.

Auch das Packen wurde zur Herausforderung. Neben Persenning und Böcken mußte nun auch der Kinderwagen, Babyschale + gefühlt 20 Taschen Kinderkram mit ins Auto.

Die 1,5 Monate hatte Selene ohne große Dramen überlebt. Also habe ich gleich angefangen die Segel herunterzunehmen.

Um das Video schön in die Länge zu ziehen, gibts noch ein paar Passagen, wie ich die Segel alleine zusammenlege. Man könnte die einfach rollen, ich lege jedoch lieber Mäander. So läßt sich das Segel später viel einfacher wieder aufziehen – vor allem, wenn man alleine ist.

Schon an Land sieht man, wie oft ich dafür hin- und herlaufe. Ich habe das Segel aber auch schon so auf dem Boot zusammengelegt, weil kein Land in der Nähe war.

Und noch das Großsegel.

Jedes Mal, wenn ich das Teil zusammenlege, muß ich mich an diverse Kommentare unter meinen Atlantikvideos erinnern. Da gab es ein paar Leute, die mir tatsächlich gesagt haben, wie ich mein Boot zu segeln habe.

Wie man hier sehen kann, ist das Vorsegel gut 10 m² größer, als das Großsegel. Ich würde sagen, das Boot holt mit dem Riß gut 80 % des Zuges aus dem Vorsegel. Das Groß braucht man eigentlich nur, wenn man an den Wind will. Bei neueren Booten (oft 7/8 getakelt) ist das Groß viel größer als das Vorsegel. Oft sind diese Modelle ohne Großsegel unfahrbar. Bei meiner Dufour ist es genau andersherum.  Das Boot ist rein mit Großsegel kaum fahrbar.

Das sieht man auch ganz gut an der Länge, oder besser gesagt Kürze des Großbaums.

Obwohl es nicht gern gesehen wird, habe ich Selene dann noch mal richtig mit dem Kärcher geputzt. Im August hatte ich dafür die Hafenwasser und einen Schrubber genutzt. Damit kommt man aber bei weitem nicht in jede Ecke.

Mutti Sabrina und Hannah hat’s auch gefallen, wie das Boot nun aussieht. Wir haben Selene dann noch am Montag aus dem Wasser geholt, die rießige Persenning „draufgewürscht“, alles frostfest gemacht und dann sollte es das auch schon gewesen sein. Da ich 2024 praktisch nicht gesegelt bin, gab es auch keine Überraschungen. Ich muß nur mal demnächst zum Boot, um das Kabel von der Windex zu reparieren. Das ist wiedermal der Stecker auf dem Masttop defekt. Dazu etwas Antifouling und das sollte es schon alles sein.

Nebenbei bin ich noch mit meiner Hütte beschäftigt:

Wer möchte, kann gern ab Minute 13:15 weiterschauen. Da geht es etwas um mein altes Auto, was demnächst ausgetauscht werden soll. Ich habe hin- und herüberlegt, ob das hier reinpaßt, aber ohne den alten Watzlaw wäre die Karibiktour nicht möglich gewesen. Deshalb soll er an dieser Stelle ein Ehrenplätzchen bekommen 🙂

23 Jahre alt, 21 davon in meinem Besitz. Gut 560 Tkm hab ich selber auf den Tacho gespult. Nach etwa 4 Monaten überlegen, habe ich mich dann doch entschieden das Auto zu tauschen. Wie gesagt, mehr dazu gibt es ab Minute 13:15 im Video…

Um noch mal kurz zum Segeln und Selene zu kommen. Das Schöne am Vater sein ist, daß man auch Elternzeit beantragen kann. Da soll es 2025 mal eine etwas längere Tour geben. Mal schauen, wie das so mit der Kleinen funktionieren wird – ich bin gespannt 😉

So long,

Martin