Huhu, da bin ich wieder 😉
Der Trollhätte-, und letztendlich auch der Götakanal wurden nur wegen eines Grundes gebaut: Dänemark 😉
Im Gegensatz zum Nord-Ostsee-Kanal, welcher vorrangig aus militärischen Gründen gebaut wurde,
Den Anstoß dafür gab die „Projectirung einer Canalanlage durch Holstein von der Elbmündung … bis zur Ostsee“, die das Königlich-Dänische Ministerium für die Herzogtümer Holstein und Lauenburg 1862 in Auftrag gegeben hatte.[27] 1864, zu Beginn des Deutsch-Dänischen Krieges, erteilte der preußische Kanzler Otto von Bismarck den Auftrag, Ermittlungen über eine Verbindung zwischen Nord- und Ostsee anzustellen, „welche alle Kriegs- Handels- und Dampfschiffe gut passieren können“. Der deutschen Flotte sollte die Möglichkeit gegeben werden, „jederzeit von der Ostsee in die Nordsee zu gelangen, ohne unter dänischen Kanonen passieren zu müssen“. Damit wurde der zunächst vorrangig militärisch-strategische Charakter des Kanalprojekts deutlich angesprochen. Die Generäle Moltke und Albrecht von Roon sprachen sich allerdings gegen das von Bismarck forcierte Kanalprojekt aus. (Quelle: Wikipedia)
wurde der Trollhätte Kanal gebaut, um den Vänernsee schiffbar zu machen und später, um den sogenannten Sundzoll Dänemarks zu umgehen.
Die Erlaubnis zum Bau des Kanals erhielt die Göta-Kanalgesellschaft unter Leitung von Baltzar von Platen am 11. April 1810, woraufhin am 24. Mai mit dem Bau begonnen wurde, der bis 1832 dauerte. Es war gedacht, dass Schiffe auf dem Weg vom Kattegat zur Ostsee durch Schweden fahren konnten, anstelle durch den Öresund. So sparten die Schiffe den Sundzoll an Dänemark. Der Kanal wurde am 26. September 1832 eröffnet, nur zweieinhalb Jahrzehnte vor Einführung der Eisenbahn (1856) und der Aufhebung des Sundzolls (1857). Dadurch errang er keine entscheidende ökonomische Bedeutung, im Kriegsfall war ihm jedoch strategische Bedeutung zugedacht. (Quelle: Wikipedia)
Aber genug der Geschichte. Pünktlich, kurz vor 9:35 Uhr befanden wir und am Wartesteg der Hisingsbron, der ersten von vielen Brücken, welche mit 12 m Durchfahrtshöhe etwas zu flach für Selene wäre. Der Mast ist ohne Antenne und Aufbauten 12,40 m lang. In Lilla Bommen hatte ich noch mal eine Leine am Spifall hochgezogen und bis zur Wasserlinie gemessen. Dann kommt noch ein Block, ein Schäkel, eine Rolle und etwa 1 m Antenne. Damit „müsste“ Selene unter einer 15 m Brücke durchpassen.
Die nächste Brücke ist eine Eisenbahnbrücke. Diese ist mit 5,90 m defintiv zu flach. Neben Brücken für E-Straßen sind Eisenbahnbrücken die nervigsten, da der Zugverkehr immer Vorfahrt hat und zum Teil sehr lange Wartezeiten entstehen können. So war es an dieser Brücke auch.
Da ist es schön, wenn man einen Wartesteg hat.
Mit Eiern. Frau Möve war überhaupt nicht begeistert und mit dem Moment, wo wir das Vordeck geräumt haben, saß sie auch schon wieder auf den Eiern. Immer schön mit einem Auge auf uns gerichtet 😉
Im Trollhätte Kanal gibt es kaum reguläre Öffnungszeiten für Schleusen oder Brücken, wie man es in Deutschland gewohnt ist. Man kommt am Bauwerk an und hält erst mal darauf zu, immer in der Hoffnung, daß jemand gerade auf den Monitor schaut und man auch von einer der Kameras erfasst wird. Kommt zu dem Rot blinkenden Licht kein weißes dazu, öffnet man erst mal Google Maps, um den Namen der Brücke herauszufinden. Dann greift man zum Funk und versucht irgendjemanden auf Kanal 9 ans Rohr zu bekommen. Funktioniert das nicht, begibt man sich auf die Suche nach irgendeiner Telefonnummer, die auf einem der Schilder vor Ort stehen könnte. Hat man dann herausgefunden, daß diese Nummer nicht vergeben ist, ruft man kurzerhand bei der Kanalzentrale an und bekommt dann eine Information, ob und wann die Brücke geöffnet wird.
Das geht zumindest bei jeder Brücke so. Beim Schleusen hatten wir viel Glück und die weiße Lampe blinkte schon ganz aufgeregt. (Rot = Einfahrt verboten,Rot/Weiß Einfahrt verboten, Öffnung wird vorbereitet)
So ging es Auf, Auf, Auf bis zu unserem Nachstopp in Lilla Edet.
Schon verrückt, was für Pötte in die Schleusen passen.
Nach 18 Uhr ist für Sportschiffer Feierabend auf dem Trollhätte Kanal und es kehrt Ruhe ein.
Leider mussten wir wegen so einem „Eimer“ gut 3 Stunden vor der Schleusentreppe in Trollhättan warten.
Nach ein paar Meilen spiegelglatten Kanals – die nächsten Schleusen 😉
Und mal wieder eine Hubbrücke.
Und wieder Schleusen. Hier war es besonders lustig. Die Eisenkante am Schleusenkai bietet kaum Halt für den Bootshaken. Aber da gibt es ja noch die Klappe der Notausstiegsleiter – ja da gibt es eine schöne Kante zum einhaken. Und gerade in dem Moment, als Sabrina das Boot dort festhält, kommen 2 Herren, fummeln an Klappe herum und diskutieren über den Grad der Korrosion von den Scharnieren – haha!
Die letzte Brücke vor dem Vänernsee war dann sozusagen unser „Endgegner“. Laut Karte 16,5 m Durchfahrtshöhe, wenn die Brücke geschlossen ist. Nach kurzem Gespräch mit dem Brückenwärter wollten wir es dann so versuchen. Normalerweise sollte genug Platz sein, aber so ganz sicher ist man sich dann doch nicht. Es hat aber gespaßt – von unten hat man wirklich kaum ein Gefühl, wie viel Platz noch ist.
Da die Passage über den See gut 64 Seemeilen lang ist, haben wir uns entschieden, einen Ankerplatz zwischen den vielen kleinen Felsen und Inseln zu suchen. Es ist dort wirklich traumhaft schön, so schön, daß der Vänernsee alleine schon einen mehrwöchigen Urlaub wert wäre.
Da am nächsten Tag leider gar kein Wind war, folgte eine endlose Fahrt unter Maschine – uff.
In Sjötorp beginnt dann der Götakanal und es hätte in diesem Beitrag dazu sicher noch ein Foto/Video gegeben, wenn wir denn den dem Hafen einen Platz gefunden hätten. Die Fingerstege waren alle belegt oder reserviert und der alte Hafen ist bedauerlicherweise derart seicht, daß ich mit Selene bestimmt 5 Mal stecken geblieben bin. Da die erste Schleuse zum Götakanal zufällig gerade offen war, habe ich mich kurzerhand mit reingequetscht, die Kanalgebühr bezahlt und den ersten offiziellen Liegeplatz des Götakanals genutzt.
Dazu gibt es aber im nächsten Beitrag mehr.
So long,
Martin
Hallo Martin,
schöne Reise wünsche ich euch!
Ich freue mich für dich, dass es da „Sabrina“ gibt!
LG Wolfgang
Hallo Martin, deine Videos gefallen mir sehr gut, da man als Zuschauer auch sehr viel zu sehen bekommt. Dösbaddel hat recht, daß es wieder schön ist ein fröhliches Lachen bei dir an Bord zu hören. Weiter eine schöne Fahrt und einen wunderschönen Urlaub.
Opa Hannes und Oma Rosi !
Hallo ihr Beiden – Danke fürs Lob. Dieser Urlaub ist aber auh ein Traum 😉
hallo Martin,
so oft waren wir in Schweden und nie durch den Kanal. Bin gespannt auf deine Berichte und auch Videos. Viel Spaß und hetz nicht so, -da fährt man nicht so oft durch denke ich.
Lieben Gruß aus Griechenland, Stefan
https://mokendeistsegeln.wordpress.com/
Fröhliche Sommersonnenwende!
Moin Kuddel,
schön wieder fröhliches Lachen an Bord zu hören! Gute Reise weiterhin.
Schöne Tour…..