Ich und Selene, eine Dufour 4800, sind 2 mal im Abstand von 2 Jahren (einmal mit und einmal ohne Corona) die gut 12000 Seemeilen über den Atlantik gesegelt. Diese Seite beschreibt die Vorbereitung und die Reise mit allen Höhen und Tiefen. Natürlich soll das Ganze damit nicht enden. Es gibt viel zu tun ;)
Ich möchte diesen Beitrag mit einer kleinen fast schon philosophischen Beobachtung starten, die ich in Carriacou gemacht habe:
Ich denke mal jeder kennt das kleine Bitterorangenbäumchen. Wir haben das Teil die ganze Strecke an Bord gehabt und die zwei giftgrünen Orangen, die so schön nebeneinander an einem kleinen Ästchen hingen haben sich zu zwei knallgelben, prall gefüllten Früchten entwickelt. Das Bäumchen hatte auf dem Atlantik fast alle Blätter verloren, ist fast ausgetrocknet, aber an den 2 Früchten hat es immer festgehalten.
Kurz bevor Claudi mit ihren Zweifeln über unsere gemeinsame Reise, unsere Zukunft und so weiter angefangen hat, wurde eines der kleinen Früchte faulig. Kurz danach das andere.
Nun ist der Ast abgestorben. Nun wird es völlig verrückt, denn kurz danach trieben an einem anderen Ast, der sich in zwei weitere kleinere aufspaltet zwei neue Blüten. An deren Ort wachsen nun kleine Minni-Bitterorgangen. Diesmal haben die beiden aber deutlich mehr Abstand zueinander.
Um das auf meine .. unsere .. Situation zu reflektieren: Obwohl Claudi mich im wahrsten Sinne des Wortes sitzen gelassen hat, stehen wir immer noch in Kontakt, beschimpfen uns nicht und tragen definitiv keinen Rosenkrieg aus.
Aber es gibt halt ein paar Dinge zu klären, die wir nur gemeinsam lösen können. Ich denke mal wir sind alt genug, das zivilisiert zu tun.
In diesem Beitrag wird es nur peripher um Grenada gehen. Aber ich finde das gehört nun mal zu meiner Reise dazu, und soll einen Einblick in die Gedanken geben, die mich umtreiben. Da der Name „Claudi“ öfter auftaucht, habe ich Ihr den Beitrag vorher zum Durchlesen gezeigt.
Carriacou …. Carriacou? … Carriacou??? Als ich den Beitrag zu dieser eigentlich sehr schönen kleinen Insel vor vier Wochen begonnen habe, dachte ich nicht, dass es so schwer werden würde, die richtigen Worte zu finden. Wer den letzten Blogbeitrag zu St. Vincent bis zum Ende gelesen hat – ja, ich weiß, er ist seeeeehr lang – oder das dazugehörige Video gesehen hat, wird bemerkt haben, dass unserer Ankunft auf Carriacou nicht ganz so … nennen wir es euphorisch abgelaufen ist. Wie ich jetzt weiß, wird unser Aufenthalt hier alles andere als eine „Traumreise“ werden, besonders für Martin.