Boiling Lake, zweiter Versuch! Den ersten Anlauf drei Tage zuvor hatten wir bereits am Titou Gorge, dem Startpunkt der Tagestou zum „kochenden See“, abgebrochen. Zu Fuß von Trafalgar bis Laudat und zum Titou Gorge kosteten uns schon sehr viel Zeit, durch die doch recht hohen Temperaturen, die schon am frühen Morgen um die 30°C liegen, schmolzen die Trinkwasservorräte erheblich schnell und wir waren schlicht zu spät dran. Dazu durchgeschwitze Socken und ne fette Blase am Fuß, hätten für mich aus dem Traum-Trail wohl eher eine Tortour werden lassen. Die Bedingungen heute sind perfekt, die Blase verheilt und wir sind „heiß“ auf die viel gelobte Wanderung.
Dominica Teil 1 – Welcome to Garden Eden!
„Würde Kolumbus ein viertes Mal in die Karibik segeln, wäre Dominica die einzige Insel, die er wiedererkennen würde“ So zumindest lautet die vielversprechende Einleitung im Doyle-Guide der ursprünglichsten Inseln des Karibikbogens. Ein Naturparadiese, welches vom Pauschaltourismus bisher kaum erobert wurde und somit für viele Segler als Perle im Meer der unzähligen Trauminseln gilt. Ein Eiland, welches nur langsam aus einer Art Dornröschenschlaf geweckt wird, denn immerhin haben es die Kreuzfahrtunternehmen bereits in ihre Reiserouten aufgenommen. Zu einzigartig, zu spektakulär sind die Nationalparks und Naturwunder Dominicas, als dass man an ihnen vorbeiziehen könnte. In einer Anekdote heißt es, dass Kolumbus nach seiner Rückkehr vom spanischen König gefragt wurde, wie man sich Waitikubulis Landschaft, so der ursprüngliche Name der Insel, vorstellen kann. Daraufhin habe der Seefahrer einen großen Bogen Papier in die Hand genommen, ihn kräftig mit seinen Händen zusammengeknüllt und danach leicht auseinander gezogen. Unzählige steile Krater, tiefe Täler, mächtige Berge und schroffe Schluchten gäbe es, aus den Senken steigt schwefeliger Dampf hervor, die Bergketten kreuzen sich in allen Himmelsrichtungen, es gibt kochende Seen umrahmt von undurchdringlichem Urwald. Bedeckt von üppigen Grün, das nach oben strebt, sich kräuselt, klettert, hängt und fällt, ein Gewirr aus Bäumen, Sträuchern, Farnen. Dazu Vögel, Schmetterlinge und bunte Blumen in fantastischen Formen und man bekommt eine leichte Ahnung von der Vielfalt Dominicas.
Für uns klingt das nach dem kompletten Gegenteil von Martinique und so freuen wir uns wie kleine Kinder, als wir die für uns eher enttäuschende französische Insel mit Kurs Dominica am 10.03. verlassen….