Aus der Bucht, oder besser „vom Stein“ ging es nächsten Tag nach Mönsterås. Grund war wieder ein mal die Wettervorhersage mit Winstärke 4 und Böen 8 über Nacht (?!).
Bei Mönsterås gibt es 3 Häfen. Einer soll für Segelyachten ungeeignet sein. Der Stadthafen soll nett sein, aber etwas unruhig und laut. Etwas außerhalb gibt es noch einen Vereinshafen, in dem man sehr ruhig liegen soll. Jedenfalls laut unserem Hafenhandbuch.
Also ging es in den Vereinshafen, in dem wir für günstige 120 Kronen incl. Strom und Dusche liegen durften. Die Platzsuche ist simpel – einfach die Gassen entlangfahren und nach grünen Schildern Ausschau halten. Etwas Vorsicht sollte man bei der Anfahrt walten lassen, denn sobald man das Fahrwasser verlässt wird es flach. Die Wassertiefe liegt bei 2,0.. 2,5m mit Steinen, die jedoch mit Bojen markiert sind. Man sollte trotzdem sachte machen – da es private Bojen sind, kann auch mal eine fehlen 😉
Nach einer wind- und regenreichen Nacht sind wir gegen Nachmittag Richtung Grönhögen gestartet. Man hätte nach noch ein paar Häfen anlaufen können, aber wir wollten etwas Zeit sparen, um noch mal Küste nördlich von Utklippan anzulaufen.
Nach unglaublichen 20h Fahrzeit für 57 Meilen *hust* waren wir endlich da und sind erst mal ins Bett gegangen. Irgendwann wurde ich dann von einer Qualle geweckt und hab irgendwelches Zeug in die Kamera gequatscht (siehe Video – sorry 😉 )
Grönhögen ist ein schöner und ruhiger Hafen. Die Anfahrt ist bei Tag und Nacht kein Problem, dank des Richtfeuers. Einfaches anlegen längs am Betonkai, der mit Brettern beschlagen ist. Es gibt Strom, Wasser und Dusche. Die Kosten liegen bei 150 Kronen pro Nacht. Die Tiefe liegt um die 2,5 bis 3,5m, wenn man nicht zu dicht in Landnähe fährt, wobei die Flachwasserkante betont ist.
Am nächsten Tag wollten wir Richtung Utklippan, bzw. die Küste nördlich davon unsicher machen. Nur hatten wir Gegenwind, der immer mehr abnahm und zu Nebel wurde. Dazu war das Wetter sehr instabil. Auch die Vorhersage war nicht so toll. Starkwind gegen Abend. Natürlich hätte man jetzt den Diesel anwerfen können und pronto nach Utkippan dampfen. Da wir durch den langen Schlag am Vortag jedoch Zeit hatten, sind wir nach Sandhamn gefahren.
Sandhamn ist ein großer Hafen. An allen Stegen steht ein Schild, wer da anlegen darf. So findet man ganz hinten im Becken den Gästesteg zum längs anlegen. Der Hafenmeister stand schon bereit und hat uns geholfen. Die Wassertiefe liegt bei etwa 3 Metern und die Kosten bei 160 Kronen / Nacht. Dafür gibt es Strom, Wasser, Dusche und WiFi.
Am nächsten Tag wollten wir eigentlich nach Bornholm. Das Problem waren die 6..7 Windstärken gegen an. So stampfe die Selene im 2. Reff durch die See. Zwischen den Duschen durch das überkommende Wasser hat dann Neptun noch einen Samurai (meinen kleinen Raspberry Navirechner) den Niedergang runter geworfen, mit dem Resultat, daß dieser in tausend Teile zerbrochen ist.
Es war eine unangenehme Fahrt.
Böiger Wind und Welle, welche den Windpiloten regelmäßig aus dem Tritt brachte. Zudem hat der ja keine Augen und hat ein paar mal in einen Brecher gesteuert, mit dem Resultat, daß das Wasser ein paar mal 10cm dick übers ganze Deck lief. Die Selene ist schon recht dicht, aber das war dann wohl zu viel. Das Wasser lief durch den Schwanenhals am Mast, die Hutzen von Bad und Küche und hinter der Sprayhood an den Kanten des Niedergangs ins Schiff. Alle diese Durchlässe sind normalerweise gut gegen Seeschlag geschützt, aber nicht mehr dicht, wenn sie komplett unter Wasser stehen…
Irgendwann hab ich dann selber gesteuert um den Brechern auszuweichen, aber noch mal 14h bis Bornholm? Der Wind sollte auch nicht unbedingt abnehmen…
Wie wir uns entschieden haben seht ihr im nächsten Teil.
Viel Spaß bei Video: