Ich und Selene, eine Dufour 4800, sind 2 mal im Abstand von 2 Jahren (einmal mit und einmal ohne Corona) die gut 12000 Seemeilen über den Atlantik gesegelt. Diese Seite beschreibt die Vorbereitung und die Reise mit allen Höhen und Tiefen. Natürlich soll das Ganze damit nicht enden. Es gibt viel zu tun ;)
Nun gut, dann wird das der vorletzte Teil der Aktion.
Zum Lackieren wollte ich mir etwas mehr Zeit nehmen. Deshalb habe ich gleich eine ganze Woche Urlaub genommen und eine Ferienwohnung gemietet. Die Aktion sollte sowieso eine Art „Arbeitsurlaub“ werden, da gewisse Wartezeiten zwischen den einzelnen Schichten nötig sind.
Etwas eher als erwartet geht es mit dem Unterwasserschiff los. Als ich Ende August 2021 wieder im Heimathafen angekommen bin hatte mich Elke-Maria aus dem MZ Forum zum Haff-Treffen auf die Liste genommen. Leider ist das Treffen dann Dank Corinna Corona ausgefallen. Ich hatte das schon lange abgehakt, als mir jemand sagte: „Dann sehen wir uns am Wochenende!“ – Meine Antwort war dann erst mal: „Ach so?“
Es stellte sich heraus, daß das Treffen über das Wochenende um den 1. Mai stattfinden sollte – und wir hatten schon Mittwoch. Natürlich hatte ich keinen Urlaub eingereicht, keine Unterkunft gebucht und auch nicht im Lager nachgefragt, ob ich ans Schiff kann.
Mit dem Frühling erwache ich auch langsam aus dem Winterschlaf 🙂 Anfang April war ich sogar mal am Schiff.
Eine Sache die mich schon in der Karibik immer mehr gestört hat, waren die Teppiche/Auslegeware. Obwohl ich die schon mehrmals gereinigt habe, sah das Ganze immer irgendwie schmuddelig aus. Des weiteren hatte man das Gefühl durch eine Teppichausstellung zu wandern – jeder war unterschiedlich.
Also habe ich kurzum mal einen schönen bunten Teppich mit Anti-Rutsch Beschichtung gekauft und Kuttermesser, Bügeleisen und Nähmaschine warmlaufen lassen. Das einfachste war die Form, die konnte ich einfach von der alten Auslegeware abnehmen. Für den Saum hatte ich eine Kettelmaschine besorgt, mit der ich leider überhaupt nicht klargekommen bin. Nach ein paar Stunden bin ich zu dem Entschluß gekommen, daß die Maschine mal eine große Wartung benötigt. Primäre Probleme waren: Riß des Unterfadens (sah aus wie abgeschnitten) und das Kettelband wurde nicht symmetrisch umgelegt. Da mir das Gerät nicht gehört, habe ich nicht mit Zerlegen/Feilen angefangen.
Glücklicherweise hatte ich noch bügelbares Saumband besorgt. Einfach aufbügeln und vernähen. Mit meiner (Zweit-)Maschine – einer AEG – funktionierte das problemlos.
die „Sprachlosigkeit“ ist vorbei und ich bin auch mental wieder angekommen.
Ist es schön in Deutschland!
Endlich mal wieder Jahreszeiten und Wetter, wenn man das mal so sagen darf. In der Karibik war das Wasser halt immer über 30°C und die Luft immer über 27°C. Für ein paar Wochen Urlaub mag das in Ordnung sein, aber nach den vielen Monaten hatte ich langsam aber sicher den Kanal voll davon. Und selbst bei den frischen Temperaturen treffen sich hier viele Leute zum Spazieren – vor allem in Freiberg. Naja, so ganz ist das dann doch nicht meins, denn ich würde lieber in den Tharandter Wald spazieren gehen. Da gefällt mir die Natur besser.
Mannomann, die letzten Meilen gingen so Schlag auf Schlag, daß ich mit dem Filmen kaum hinter hergekommen bin.
Eigentlich wollte ich mir im Ärmelkanal und Ostsee viel mehr Zeit nehmen, um auch mental „anzukommen“. Leider hat sich meine Ankunft in Europa mehr und mehr verzögert. Erst habe ich ewig auf Grenada überlegt wohin es gehen soll. Dann war ich drauf und dran zu den Bahamas zu segeln, bis die Pläne mit Max konkreter wurden. Also ging es dann doch nach St. Maarten, um ihm die Anreise zu erleichtern. Die Überfahrt war toll und ich kann bestätigen: Ja, sie ist deutlich anspruchsvoller und war lang – sehr lang. Dazu hat sich dann die Organisation meiner neuen Crew (Henne) auf den Azoren ewig hingezogen. Aber nicht wegen Henne, sondern weil ich eigentlich eine andere Zusage hatte, die sich dann zerschlagen hat. Das hat alles dazu geführt, daß die Zeit hinten hinaus immer knapper wurde, weil auch der Meister am Wetterhebel sich öfter mal einen kleinen Spaß erlaubt hat. Es war aber auch so: Entweder gab es kaum Wind, oder gleich 25+ kn. Dazu kam, daß meine Mitsegler auch nur begrenzt Urlaub zur Verfügung hatten und das immer wie eine imaginäre Deadline in der Zukunft stand…
Wir liegen in Roscoff und bestaunen das Auslaufen der Regattateilnehmer der „Tour du Finistère à la Voile“.
Leider war das dann auch schon der letzte Tag mit Henne an Bord. Es ist aber auch verständlich, denn wir haben gut drei Tage länger benötigt, als gedacht und er will so schnell es geht wieder nach Deutschland. Das will ich zwar auch, aber halt mit Selene.
ich habe zwar das Video für den Törn von Roscoff bis in die Ostsee fertig, hänge aber leider noch am Blog Beitrag.
Ich dachte, ich schaffe das noch, aber es ging jetzt Schlag auf Schlag.
Wie man sieht: Das ist die alte Hubbrücke vor Karnin. Dahinter beginnt das Haff! Gegen heute Abend soll der Wind wiedermal aufdrehen – deshalb gibt es heute Landfall in Ueckermünde 😉
Mich gibts also noch und die Berichte über die letzten Etappen werden natürlich nachgereicht.
so long,
Martin
PS: Ich werde bis Dienstag in Ueckermünde in der Lagunenstadt sein.
Es geht nahtlos weiter mit Arbeiten am Schiff. Ich hatte zwar drei Ladungen Wäsche per Hand gewaschen, aber die großen Dinge, wie Decken und Bettbezüge waren dann doch zu anstrengend. Damit war es Zeit mal den Laundry-Service (Wäscheservice) auszuprobieren. Die nette Dame sagte mir, ich solle meine Wäsche abstellen und warten. Wie ich es aus Europa gewohnt bin, wird die Wäsche mit modernen Miele Maschinen gewaschen, die eine automatische Waschmitteldosierungen haben und sogar mit warmen Wasser betrieben werden. Das Füllen der Maschine muß man selbst machen, dann hat man etwa eine Stunde Zeit, bis alles fertig ist. Da ist es praktisch, daß es gleich neben dem Waschraum eine kleine Bar gibt. Kostenmäßig liegt man bei 10 € für alles, was ich jetzt nicht zu übertrieben finde. Dafür bekommt man endlich wieder mal saubere Wäsche, die auch wirklich sauber ist und auch so riecht.
Nach einer schönen Tour Richtung Norden, 2 Stürmen – wovon einer sogar einen Namen bekommen hatte, tagelangen Am-Wind segeln, endlosen Flauten, 32 Tagen und unglaublichen 3000 Meilen sehen wir die Azoren! Genauer gesagt die Insel Faial und Pico tauchen hinter den Wolken auf. Naja, so ganz stimmt das nicht, denn die Wolken sind so flach, daß zu erst nur die Spitze des 2351 Meter hohen Ponta do Pico sich zeigt.
Unser Anlaufpunkt ist Horta auf Faial. Ich hatte auf St. Maarten noch mal in die Corona-Regeln für die Azoren geschaut. Dort stand: Wenn man von Übersee kommt braucht man keinen PCR Test und keine Quarantäne. Außerdem sind wir sowieso die doppelte Quarantänezeit unterwegs gewesen.