Saison 2025 kann losgehen!

Halllihallo 😉

In Gegensatz zu meinen letzten Beiträgen kommt dieser jetzt richtig flott 😀

Wie man vermuten kann, mußte ich wieder mal zu Selene. In der Saison 2024 hatte ich, wie bereits erwähnt, viel an meiner Hütte gebaut, wodurch das Segeln mit 2..3 Tagen sehr knapp ausgefallen ist.

Man soll ja in allem etwas Positives sehen – hier war es, daß es an Selene praktisch keine Verschleißerscheinungen gab.

Am Boot angekommen, paßte irgendetwas nicht. Seit meinem Karibik Törn fällt mir auf, ob das Boot in dem Zustand ist, wie ich es verlassen habe. Das war diesmal nicht der Fall.

Warum ist der Windpilot nicht unter der Persenning?

Verschnürt ist zwar alles, aber warum sind nicht alle Wirbel geschlossen?

Etwas dunkel und nur so nebenbei im Video mitgefilmt, aber: Warum ist der Teppich umgeklappt? Zu dem Zeitpunkt war ich noch davon ausgegangen, daß zwar jemand auf dem Boot war, aber nicht im Boot und ich den Teppich so zurückgelassen habe.

Wie dem auch sei: Nach 5 Monaten sind noch 12.1V auf den Blei-Säure-Akkus, die ich auf St. Vincent und die Grenadinen gekauft hatte. Man muß bei den Dingern halt immer mal etwas Wasser nachfüllen, aber sonst … keine Probleme.

Natürlich wollte ich die Akkus erst mal aufladen und wunderte mich, warum denn kein Strom an der anderen Seite des Kabels herauskam 🙂 Ich meine, auf der einen Seite floß auch welcher rein …

Ein Blick in den Stecker, und ich erinnerte mich, daß es zum Kranen im Oktober mal eine Nacht echt frisch war. Ich glaube, da habe ich es wohl mit dem Heizer etwas übertrieben. Keine Angst, neue Stecker/Kupplung ist schon angebaut. Natürlich die guten von Brennstuhl.

Nachdem das Stromproblem gelöst war, ging es an Baustelle Nummer 1: Der Verklicker. Der hat aufgrund eines Kabelbruches im Stecker von 2024 nicht funktioniert. Damals hatte ich nur keine Lust, die Sache im Masttop zu reparieren. Ich habe schon mal mit Gaslötkolben, Pinzette und Zinn da oben gehangen und diese Scheiße (nein, ich füge keine „* – Sternchen“ ein!) repariert … und es hat keinen Spaß gemacht.

Das Problem ist nur: Der Mast liegt auf dem Boot und das Boot steht auf dem Bock. Damit muß ich, statt 16m nur etwa 5m nach oben.

Aber erst mal lag der Mast mit Hutze auf dem Bock und war zu schwer, um ihn alleine mal schnell anzuheben.

Deshalb habe ich mich dazu entschieden, die Persenning zu entfernen. Danach war es möglich, den Mast etwas anzuheben und die Hutze zu entfernen.

Da alle Leitern, die ich besitze und die in mein Auto passen, zu kurz sind, durfte ich mir von Arbeit eine lange Teleskopleiter leihen. Wie man auf dem Bild sehen kann, reichte die gerade so und war sehr „schwabblig“.

… und bog sich auch dementsprechend in alle Richtungen durch.

Ich habe mir die Bedienungsanleitung bestimmt 3-mal durchgelesen, um sicherzugehen, ob das Teil richtig aufgebaut ist.

Etwas mehr Vertrauen gab mir der Aufkleber, der mir sagte, daß die Leiter ein aktuelles Prüfsiegel hat.

Meine neue Automaschine: Watzlaw v2.0 – Ein Superb 2.0 Tdi 4×4 L&K. Die Ausstattung ist lang und es wäre schneller zu schreiben, was fehlt. Damit kann man eine Wand hochfahren. Perfekt für Langstrecke und einen Vielfahrer, wie ich es bin.

Zurück zum Boot: Naiverweise wollte ich den Stecker einfach reparieren, wie ich es bestimmt schon gefühlte 200-mal gemacht habe. Also Auspinnen, Kabel anlöten und wieder zusammenbauen. Da der Stecker immer am Kabel am Masttop reißt, durfte ich diese Arbeit von der Leiter aus erledigen.

Papa schaut zufrieden …

… da auch das Display im Cockpit etwas anzeigt.

Der ein oder andere mag sich jetzt fragen, warum ich das nicht mache, wenn der Mast am Boden liegt. Die Antwort ist einfach: Der Kran kann das Boot nicht mit dem Mast auf dem Deck liegend Kranen (ist nicht hoch genug). Also wird der Mast jedes Mal vom Boot geholt, unten abgelegt und dann das Boot ins Wasser gehoben. Dann wird der Mast gestellt. In dieser Zeit muß ich den Mast vorbereiten (alles am Top anbauen), die Böcke auf dem Boot abbauen, Antifouling an den Stellen rollern, wo Selene auf den Böcken stand und prüfen, ob die Kleine kein Wasser nimmt. Also keine Chance da irgendeinen Stecker anzulöten und zu testen, ob der ganze Kram auch funktioniert. Zudem hab ich so meine Ruhe, um die Sache auch gescheit zu bauen und zu testen.

Ich habe mich auch gleich dazu entschieden, die Plane ganz vom Boot zu holen. Das Wetter war so gut, daß ich die Idee hatte, auch noch den Rumpf schick zu machen (reinigen und polieren), damit ich zum Krantermin weniger Arbeit habe.

Im Video gibts ein Zeitraffer vom Zusammenlegen der Plane. Ich habe mehrfach überlegt „wie“, um mir das erneute Aufbringen zu erleichtern. Wir werden sehen, ob die finale Idee gut war 😉

Fertig!

Den Rumpf hatte ich schon gesäubert und war mit dem Polieren beschäftigt. Da das Wachs immer etwas antrocknen muß, wurde die Schraube nebenbei gesäubert. Wie immer mit 25% Essigessenz.  Ich habe leider kein Foto gemacht, aber auf den Blättern der Schraube waren mit Bleistift Zahlen geschrieben: „1“, „2“, „3“. Immer noch relativ Ahnungslos hab ich mir gedacht, daß die Werft mein Boot wohl verwechselt hat und irgendeine Wartung machen wollte. Ein Segelkollege hat mir das auch bestätigt, als er so nebenbei sagte, daß mein Boot vor einer Woche mal übers Gelände gefahren wurde … sehr eigenartig …

Aber zurück zum Propeller. In Essigessenz einlegen und schon läßt sich der Schmodder einfach herunter pinseln.

An den Arbeitsschutz hab ich auch gedacht – Handschuhe lagen parat!

Fertig! Ohne Flex, schleifen, oder sonst was.

Hier noch ein Bild vom Unterwasserschiff. Da ich das letzte Jahr nur Ausbesserungsarbeiten gemacht hatte, wurde diesmal alles angeschliffen und neu gestrichen. Da ist es echt praktisch, wenn man das Antifouling immer im Wechsel schwarz, weiß, schwarz rollert …

Neues Antifouling ist drauf – Schaut schon viel besser aus!

Rumpf Politur ist auch fertig!

Und dann kam, was kommen mußte. Der Stecker, den ich am Vortag gemacht habe, hatte wieder einen Kabelbruch … GRRRR!. Zum Glück hab ich das Ding noch mal hin- und hergebogen und ein leichtes „knack“ gehört. Damit war das Kabel wieder durch. Ich hatte so etwas schon geahnt und seinerzeit bei einer AliExpress-Bestellung einen Wasserdichten 4-poligen Stecker auf Verdacht mit bestellt.

Mit viel Schrumpfschlauch und Tape wurde das Ganze dann installiert.

Und natürlich noch mal auf die wackelige Leiter, um den Stecker am Kabel vom Mast zu löten.

Funktioniert! Wehe, das Ding geht noch mal kaputt. Dann rupfe ich den Mist vom Mast und nehme nur noch den Spuckefinger!

Dann gab es einen knappen Monat Pause und Mitte April lag der Krantermin an. Diesmal hatte ich auch meinen Drehmomentschlüssel dabei und konnte die Blätter vom Propeller anbauen.

Fällt Euch was auf? Selene hat ein Relingsnetz bekommen! Ich hätte nie gedacht, daß ich sowas mal anbaue, aber man soll niemals“ Nie“ sagen 🙂

Natürlich wurde kein einziger Kabelbinder verwendet. Ist alles gebunden und geknotet. Hat auch nur knapp 1,5 Tage gedauert.

Der Grund ist die kleine Maus. Wir haben im Juni + Juli Elternzeit und wollen diese auf Selene verbringen. Die kleine Hannah ist kurz davor, auf ihren eigenen Beinchen zu stehen und auf dem Deck herumzulaufen. Da gibt so ein Netz schon Sicherheit – auch für die Eltern. Natürlich in Schwarz, wegen der UV Beständigkeit.

So schaut es im Cockpit aus. Hoffentlich machen wir uns damit das An- und Ablegen nicht zu schwer.

Kommen wir noch mal zu dem Punkt, ob und warum mein Schiff nicht in dem Zustand war, wie ich es verlassen habe.

Zum Kranen, erzählte mir der Werftchef, daß er mir eine neue Antriebswelle eingebaut hätte. Er meinte, er würde bestimmt 3-mal pro Tag an meinem Schiff vorbeilaufen und eines Tages wäre ihm aufgefallen, daß mein Propeller irgendwie schief steht. Die Welle war krumm. Er hat auch gemeint, daß dies nicht schon sein konnte, als ich mit dem Schiff zum Kranen ankam – ich habe auch keine Vibrationen gespürt und ihm wäre auch nix aufgefallen. Auch beim Kranen war der Schluppi oberhalb der Schraube – das ist etwas, worauf ich immer achte.

Ich habe mir die Welle dann mal zeigen lassen und: Alter Finne, ist das ne Banane! Das kann nur beim Kranen passiert sein – wie auch immer. Die Jungs ziehen immer die Gurte unterm Boot durch, heben ein Stück und lassen meist noch mal ab, um die Position noch mal anzupassen, damit das Boot auch gerade hängt.  Vielleicht war er doch mal unter der Schraube, wer weiß? Er einte jedenfalls, daß er sich nicht erklären kann, wie und wann das passiert ist und es ist weder ihm noch mir für locker 5 Monate aufgefallen ist. Da ich ein guter Kunde wäre (geht immer runter, wie Butter) und es nur in der Werft passiert sein kann, hat Selene eine neue Antriebswelle bekommen. Darüber war ich nicht böse, denn das Teil kostet etwa 400€ + Einbau und die alte Welle war im Bereich des Wellenbocks und der Stopfbuchse schon recht stark eingelaufen. Ich war bis dato einfach zu geizig eine neue zu kaufen…

Da ist sie wieder im Wasser und im Heimathafen. Ich hatte bis dahin noch keinen Vertrag und Siggi, der Hafenmeister meinte, daß ich schon auf der roten Liste stehen würde. Als er dann in seinem Rechner nachschaute, wurde er etwas leiser – Es wurde noch gar keine Rechnung an mich geschickt – HaHa!

Ich zahle meine Rechnungen – immer! Also Kreditkarte übers Lesegerät gezogen und den Liegeplatz bezahlt. Um die 1400€ sind es mittlereweile für mein Boot. Naja, es ist halt Hobby und ich mag die Lagunenstadt.

So, na denn – das wärs auch schon. hier noch mal Mutti und Hannah im Waltzlaw 2.0. Wir freuen und schon auf unsere Elternzeit. Es wird sicher keine Hardcore Segeltour, wo Meilen geschrubbt werden. Wir müssen erst mal schauen, wie es so mit einem Kleinkind auf dem Boot ist. Ich habe auch nicht vor bei 6+BFT über die Ostsee zu düsen.

Mal sehen, wo der Wind uns hin weht.

So long,

Martin

2 Antworten auf „Saison 2025 kann losgehen!“

  1. Hallo Martin,
    immer wieder interessant die Neuigkeiten zu sehen. Neben dem Boot auch deine kleine Familie. Es freut mich zu sehen, wie sie sich entwickelt. Ich wünsche euch eine schöne Zeit auf der Selene, während eurer Elternzeit. Auf das Hannah sich an dieses Leben gewöhnt und es auch mag.
    Bis dahin,
    Mast- und Schotbruch

  2. Sehr schöner Beitrag Martin, ich wünsche dir und deiner kleinen Familie alles erdenklich Gute und die kleine Maus ist dir wie aus dem Gesicht geschnitten, also gute Reise auf allen Gewässern ☕🍼🛥🌞

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