Die letzen Meilen, fast geschafft! (Ärmelkanal, NOK, Ostsee)

Es ist fast geschafft!

Wir liegen in Roscoff und bestaunen das Auslaufen der Regattateilnehmer der „Tour du Finistère à la Voile“.

Leider war das dann auch schon der letzte Tag mit Henne an Bord. Es ist aber auch verständlich, denn wir haben gut drei Tage länger benötigt, als gedacht und er will so schnell es geht wieder nach Deutschland. Das will ich zwar auch, aber halt mit Selene.

Vorher war natürlich der Zoll wieder mal an Bord. Die scheinen sich sehr für Langfahrtyachten zu interessieren und Selene wird von vorn bis hinten umgeräumt. Etwas nervig ist das ja schon, aber ich bleibe gelassen und freundlich. Nach der Hälfte der Durchsuchung interessieren sich die Beamten sowieso mehr für meine Reise, als nach irgendwelchen Waffen und Drogen zu suchen, die ich sowieso nicht an Bord habe.

Sie finden sogar eine Sonnenbrille, von der ich keine Ahnung habe, woher sie kommt und wem sie gehört und natürlich eine meiner „Großen Fechterschnecken“. Promt sage ich, daß ich zwei dieser Expemplare an Bord habe. Natürlich habe ich mich vorher schlau gemacht, beziehungsweise wurde ich von jemanden (Danke Sven W.) hingewiesen, daß drei Stück laut Artenschutzgesetz erlaubt seien. Genau das sagt mir der Beamte auch und ich zeige ihm noch ein Foto von dem Berg mit toten Schnecken auf Hog Island, wo ich mir die zwei mitgenommen habe.

Egal! Das Tolle ist: Mit meiner Corona-Impfung benötige ich keinen PCR-Test und auch keine Quarantäne! Natürlich ist Henne auch geimpft.

Roscoff ist superschön – also wirklich! Die von uns oft beschriebene Arroganz der Franzosen (wenn man praktisch kein Französisch kann), bei der Anreise, ist nicht mehr vorhanden. Überall bekommt man freundliche und hilfreiche Antworten. Ob das eine Konsequenz von Corona ist? Wie dem auch sei: Der Yachthaven von Roscoff liegt etwas ab vom Schuß, wodruch man jedes mal etwa 20 Minuten zu Fuß gehen muß, um irgend etwas zu besorgen. Damit kommt meine Hafen-Harley wieder mal zum Einsatz.

Eine der ersten Fahrten geht zum Waschsalon. Anders als in der Karibik bekommt man hier für schlappe 4,50€ saubere Wäsche, die auch sauber riecht.

Alle Bedienungsanleitungen sind in französisch, was für meinen Übersetzer kein Problem darstellt.

Roscoff ist superschön. Die kurzen Wartezeiten für Waschmaschine und Trockner vertreibe ich mir mit Spatziergängen an der Mole. Vor allem finde ich den Hafen toll, in dem die ganzen Boote bei Ebbe (Tidenhub 7 Meter!) im Schiet liegen.

Unter den vielen Booten finde ich sogar eine Dufour 2800, die kleine Schwester meiner Selene!

Man kann also auch mit so einem Boot trockenfallen. Anschließend kaufe ich mir im Supermarkt noch eine Packung Garnelen und lasse den Abend ausklingen.

Irgendwie ist das ein eigenartiges Gefühl. Die Abreise von Henne war für mich zu hastig. Ich kann aber auch verstehen, daß er einfach keine mehr Zeit hatte. Auf der einen Seite bin ich froh, wenn ich nicht alleine auf dem Boot bin, auf der anderen Seite aber auch wieder nicht. Ich meine – ich hatte gerade auf Grenada monatelang Zeit darüber nachzudenken und hab dann Marta an Bord geholt. Es war OK – würde ich sagen -, aber ich war auch froh, als Sie wieder von meiner Crewliste runter war. Ab dann ging die Reise nur mit Leuten weiter, die ich auch vorher schon kannte. Jetzt muß ich zugeben, daß dies der bessere Weg war. Wie dem auch sei: Ich fand es schade, daß keine Zeit der blieb, um mit Henne die Überfahrt von den Azoren abzuschließen. Vielleicht holen wir das ja noch nach 😉

So vergehen ein paar Tage in Roscoff, in denen ich kleine Dinge an Selene erledige, Einkäufe tätige und Müßiggang betreibe. Eines Abends komme ich auf mein Boot zurück und mein Mitsegler ist schon da!

Das habe ich Thomas mit einem Bild des Stubentiegers geschrieben. Er hat sich sichtlich wohl auf der Persennig gefühlt 😉

Die Hafenkatze hat das Boot vor dem Ablegen natürlich wieder verlassen und so können wir den Törn Richtung Osten angehen.

Unser erster Schlag soll nach Cherbourg gehen. Eigentlich will ich nur Häfen anlaufen, die wir auf der Anfahrt ausgelassen haben, aber leider gibt es bei Cherbourg keine wirkliche Alternative. Die Kanalinseln sich noch zu, oder nur mit Quarantäne anlaufbar und sonst gibt es an  dieser Ecke einfach keinen Hafen in Frankreich.

Natürlich kommen wir am Cape de la Hague genau an, als der Strom kippt. Der Wind ist flau und es werden gute 4 .. 5 Knoten Gegenstrom anliegen. Aus diesem Grund entscheiden wir uns ein paar Stunden Borhou zu ankern. Eine wirklich schöne Insel auch wenn wir nicht an Land gehen. Es kommen und gehen ein paar kleinere Motorboote, die uns zuwinken. Wahrscheinlich werden die wissen, daß der olle Segler nur auf die Tide wartet.

Etwa 30 Minuten bevor der Strom kippt, heben wir den Anker. Erst unter Maschine, dann unter Genua (wir haben genau Rückenwind) und letztendlich unter Spinnaker düsen wir Richtung Ost. Die Fahrt durchs Wasser ist mit gerade mal 3 Knoten recht dürftig, jedoch beschleunigt uns der Strom auf gute 7 bis 8 Knoten.

Zum Schluß werden es gute 120 Seemeilen, bis die Leinen in Cherbourg fest sind. Der Hafen ist nicht sehr voll, jedoch liegen unglaublich viele Rennyachten im Hafen. Selbst auf der Toilette findet man einen Zettel, daß vom 1. bis zum 15. August keine Gastyachten aufgenommen werden können. Grund ist das „Rolex“ Fastnet Race.

In diesem Jahr ist das eine Regattea von Cowes in England, um den Fastnet Rock in Irland nach Cherbourg. Dem Plan hat jedoch Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht. Da die Rennteams von England starten müssten sie Quarantäne in Frankeich machen. Das Ende vom Lied ist: Die Yachten kommen in Cherbourg an, fahren durch eine virtuelle Ziellinie und segeln nach Cowes zurück. Der Hafen von Cherbourg ist für diesen – Entschuldigung – Zirkus komplett vorbereitet. Gucci, Prada und Co. geben sich die Klinke in die Hand. Auf den Stegen sieht man etliche Leute in ihren Kostümen – schon etwas fremd. Der Leser merkt sicherlich, daß ich mit so etwas nichts anfangen kann. Vielleicht habe ich aus diesem Grund auch dort immer die abgeranzesten Klamotten angezogen, die ich an Bord hatte.

Themawechsel! Hier ist er! Mein Mitsegler durch den Kanal! Thomas! Das waren jetzt viele Ausrufezeichen 😉 Thomas ist der Bruder von Claudia und segelt selbst. Er hat sich zwei Wochen Urlaub genommen, um Selene mit mir durch den Kanal nach Brunsbüttel zu bekommen. Bei einer Strecke von etwa 680 Meilen sollte das eigentlich kein Akt sein …

Das nächste Ziel soll Dieppe sein. Alternativ noch mal Fecamp, falls irgend etwas dazwischen kommen sollte. Mit 68 Meilen ein recht kurzer Schlag, welchen wir mit einer Nachtfahrt beginnen.

Wie man auf dem Bild sieht, hatten wir tagsüber ideale Segelbedingungen. In der vorherigen Nacht war leider Motorsegeln angesagt.

Kurz nachdem wir das Kernkraftwerk Paluel passiert haben, began der Wind aufzufrischen. Für die nächsten Tage ist Starkwind vorhergesagt, weswegen wir gern ein paar Tage in Dieppe bleiben möchten.

Wir haben noch nicht mal richtig die Leinen fest und schon zieht sich der Himmel zu. Das Anlegen wäre jedoch selbst bei 40 kn problemlos möglich gewesen. Ähnlich wie in Boulogne Sur Mer liegt der Yachthafen von Dieppe sehr gut geschützt. Man spürt eigentlich nur am leichen Schwell im Hafen, was draußen für ein Wetter sein muß. Ich persönlich habe jedenfalls keine Lust bei 40 .. 45 kn Wind weiter zu fahren. Selbst wenn dieser von Achtern kommt, hätten wir irgendwann mal für 6 Stunden Wind gegen Welle, was sicher sehr unangenehm ist.

Damit bleibt viel Zeit Dieppe zu erkunden. Die Gründung der kleinen Siedlung geht auf das Jahr 900 zurück. Es gibt einen sehr langen Strand und, wie in der Normandie üblich, kilometerlange Steilklippen.

Der Ort wurde zweimal vollständig zerstört: Das erste Mal 1195 durch den Kapetinger Philipp II. August, das zweite Mal 1694 durch eine niederländisch-englische Flotte unter Admiral Berkeley, der die Stellungen der im Ärmelkanal operierenden französischen Korsaren vernichten wollte. Dem Neuaufbau nach dem Bombardement von 1694, das einen Flächenbrand verursachte, verdankt Dieppe sein barockes Aussehen. (Wikipedia)

„Eigentlich“ wollten wir in zwei Tagen weiterfahren, jedoch verschiebt sich die Wettervorhersage ständig. Zum Schluß bleiben wir 4 Nächte in Dieppe.

Das hat jedoch auch etwas Gutes, denn wir treffen unsere Nachbarn von der Emma, Janine und Fritz. Die beiden haben sich ein Jahr frei genommen und wollen mal schauen, wohin der Wind sie wehen wird. Eines Abends sitzen wir im Cockpit ihrer Ovni 32 und Fritz fragt mich über Grenada aus. Eigentlich ganz speziell über die Woburn Bay und Hog Island. Ich hatte ein einem meiner Beiträge mal erwähnt, daß vor einiger Zeit ein Deutscher von einem Local mit dem Dinghy über den Haufen gefahren wurde und ums Leben gekommen ist. So stellt sich heraus, daß ich wochenlang neben dem Boot seines verstorbenen Bruders gelegen habe. Sie sind vor einiger Zeit nach Grenada geflogen, damit sie sich um den Nachlaß und Papierkram kümmern können. Schon irre, wie klein die Welt ist.

Es muß wohl wirklich ein unglücklicher Unfall gewesen sein. Beide sind nachts um ein Segelboot gefahren, was vor Anker liegt. Er hat wahrscheinlich mit dem Rücken zu dem anderen Dinghy gesessen und gar nicht gesehen, daß da jemand kommt. Die Einheimischen von dem anderen Boot müssen wohl auch sofort Hilfe geholt haben und sich bei der Polizei gemeldet haben. Für mich war es schon bewegend diese Geschichte in Dieppe zu hören.

Dieppe will uns irgendwie nicht loslassen. Der Wind wäre zwar perfekt und soll aus Süd wehen, aber die Windstärke ist mir dann doch etwas viel. Im Mittel 27 kn, in Böen 39 kn. Vor dem Wind ist das zwar segelbar, jedoch kommt uns der Strom nach gut 6 Stunden mit etwa 4 .. 5 kn entgegen. Ich bin so etwas schon mal gesegelt und hatte mir damals gesagt: „Das machst du nie wieder.“

Also geht es erst am 09.08.2021 weiter. Das Ziel ist Boulogne Sur Mer. Da war ich zwar schon, aber es ist der Hafen, der am nächsten zum Cap Gris Nez (Straße von Dover) liegt. Die Strecke ist schnell geschaft und mit 27 kn Wind (in Böen) recht moderat.

Dann passiert, was mir seit über 2 Jahren nicht passiert ist. Ich habe auf der Reise sicher hunderte von Fischern getroffen und man hat sich immer arrangiert. Aber der wollte sich wohl einen Spaß machen.

Wir fahren so schön unseren Kurs Richtung Nord-Ost und ein Fischer zieht etwa eine Meile neben uns mit 2 bis 3 kn seine Bahnen. So wie wir näher kommen setzt er Kurs Süd-Ost und beschleunigt. Nach einigem Hin und Her stellt er 8,2 kn Fahrt ein und mein AIS sagt, daß wir uns auf 20 Meter nahekommen werden. Mir ist klar, daß er mit 8,2 kn wohl kaum Schleppnetzfischerei beteiben wird und genau so ist es auch. Trotzdem hält er unbeirrt den Kurs. Wir fahren so weit vor dem Wind, daß wir Halsen müssen, um hinter ihm durchzufahren. Ich denk mir so: „Ja mein Gott, dann haste eben deine Befriedigung.“ Lustigerweise ändert er in dem Moment, wo wir ihn passieren wieder seinen Kurs nach Süd-West. Was für ein Spinner …

Von Boulogne-Sur-Mer habe ich nur den Hafen gesehen. Es war schon nach 18 Uhr, als wir eingelaufen sind und ich war ja schon mal hier. Die Leute im Hafenamt waren aber sehr nett und wir hatten einen schönen Plausch. Um ehrlich zu sein, habe ich überlegt einen Rundgang zu machen, jedoch hatte mich die Anfahrt zur Marina schon etwas innerlich aufgewühlt. Nicht weil diese sicherlich proppevoll sein würde, sondern eher, weil das der erste wirklich  schöne Hafen außerhalb Deutschlands war, den wir seinerzeit angelaufen hatten. Dann noch die Tour durch das Ozeanium mit dem großen Salzwasserbecken und dem Mantarochen Namen „Ray“ – Ich weiß nicht. Bei den Gedanken erreichte mein Elan den Nullpunkt die Marina zu Fuß zu verlassen. Eigentlich freute ich mich am Abend schon wieder darauf die Leinen loszuwerfen. Das haben wir dann auch am nächsten Morgen getan.

Anfangs kam der Wind von der Seite und wir haben gut Fahrt gemacht. Am Kap mussten wird den Kurs gen Osten ändern und damit kam der Wind nun von Achtern. Mit Groß und Genua ist das mit Selene kaum segelbar und das Boot macht kaum Fahrt. Es wurde wieder mal Zeit für den Spinnaker. Durchs Wasser sind wir zwar nur 4 kn gefahren, aber über Grund waren es bis zu 9 kn – nicht schlecht 😉

So ging es in Rauschefahrt an Calais vorbei und dann durch die Reede von Dünkirchen. Da noch mal hinzufahren hatten wir beide keine Lust. Wer wissen will warum, braucht nur mal in meine alten Beiträge zu schauen.

So geht der 10.08. dem Abend entgegen und damit ist auch die Entscheidung gefallen. Wir fahren durch. Die Windvorhersage passt und wir sollten in Brunsbüttel ankommen, bevor der Wind wieder aufdreht.

Da der Seegang recht moderat war, habe ich über den Tag einiges am Boot gebaut. Im Seegang vor Boulogne Sur Mer waren 2 Scharniere von 2 verschiedenen Schapps gebrochen (eins durch meinen Hintern und das andere, weil die Kühlbox durch die Achterkabine geflogen war). Dann gabs noch lecker Wraps und zum Schluß einen SunDowner 😉

Die Nacht zum 11.08. war recht nervig, da wir durch die ganzen Reedegründe vor Maas-Entrance / Rotterdam mussten. In den Handbüchern ist ein Kurs empfohlen, damit man die Fahrwasser an der schmalsten Stelle quert und sich von den VTG’s freihält. Das sollte man auch tun, denn „Traffic-Control Maas Entrance“ funkt jeden Segler an, der das nicht tut. Wir hören jedenfalls etliche Funksprüche, in denen Segler darauf hingewiesen werden. Trotzdem muß man ständig auf die ganzen Lotsenboote, andere Segler und Großschiffahrt auspassen, die in die Reedegründe fahren, oder diese verlassen.

Uns gelingt diese Passage ohne große Vorkommnisse. Wir ändern hin und wieder mal etwas den Kurs, damit es nicht zu knapp wird, aber wirklich ausweichen müssen wir nie.

Die restliche Strecke war bis auf die letzen 15 Meilen recht ereignisarm. Es ist so wenig passiert, daß ich völlig vergessen habe zu filmen. In Brunsbüttel standen 420 Meilen auf der Logge, aber nach GPS sind wir nur 396 Meilen gefahren. Wie kommt das? Ganz einfach! Kurz vor der Elbemündung drehte der Wind auf gute 27 kn auf. Dazu sind wir genau bei Hochwasser dort angekommen. Das bedeutet Gegenstrom für die nächsten 6 Stunden. In meinem jugendlichen Leichtsinn dachte ich mir: „Bei dem Wind ist der Strom recht egal.“ Denkste! Kurz nach der Marina Cuxhafen schlief dann Stück für Stück der Wind ein. Selene machte noch 0,5 kn Fahrt. Diese war jedoch Rückwärts. Im Nachhinein gesehen wäre es sicherlich eine bessere Seemannschaft gewesen, wenn wir umgedreht wären und in Cuxhafen gewartet hätten. Stattdessen ging es unter Maschine weiter. Irgendwann haben wir dann mal das Fahrwasser gekreuzt, um auf weniger Strom im flacheren Uferteil zu hoffen.

Immerhin haben wir da schon 1,2 kn Fahrt geschafft. Ich weiß auch nicht warum, aber mir wurde Stück für Stück immer kälter und dazu kamen nervige Kopfschmerzen. Ich bat Thomas mal für eine Weile das Steuer zu übernehmen, habe mir eine Aspirin eingeworfen, mich in eine Decke gewickelt und auf die Bank gelegt. Ich muß wohl so tief eingeschlafen sein, daß als Thomas mich mit den Worten: „In 5 Minuten sind wir an der Schleuse“ weckte, überhaupt nicht wusste, wo wir sind, was wir hier machen und welche Schleuse er meint. Ich bin dann raus und ich sah nur Dunkelheit, sowie ein paar Lichter, auf die ich mir erst mal keinen Reim machen konnte. Meine Kopfschmerzen waren zum Glück weg und nach kurzer Zeit wusste ich auch wieder wo sich etwa die Einfahrten zu den verschiedenen Kammern befinden. Über dem Hauptgebäude blinkte Rot über Weiß (oder anders herum?), was eigentlich bedeutet, daß die Öffnung für Sportboote im Gange ist. In Brunsbüttel wird im Gegensatz zu Kiel auch Nachts für Sportboote geschleust, da sich direkt hinter den Kammern ein Hafen befindet. Da ich mir darüber jedoch nicht so ganz sicher war, funkte ich auf Kanal 13 „Kiel Kanal 1“ an. Als Antwort kam: „Yo, dann fahren Sie mal zur kleinen Schleuse, ne?“.  Kaum waren wir da, ging auch schon das Tor auf. Morgens um 4 Uhr und nur für uns – toll! Das Anlegen war kein Problem, jedoch war ich wohl beim Übersteigen etwas unkonzentiert und bin von der blöden Holzkante abgerutscht. So hing ich dann mit einem Bein im Wasser, mit dem anderen auf dem Steg und mit den Armen am Boot. Ich war noch so am überlegen, was ich jetzt machen soll. Das Boot loslassen und auf den Steg? Oder den Steg aufgeben und zum Boot? Ein war mir klar: Komplett ins Wasser werde ich nicht fallen und das Boot gebe ich auch nicht auf! Aber dann packte mich Thomas schon an der Jacke und zog mich und Selene an den Steg. Normerweise passiert mir so etwas nicht – ich vermute ich einfach so übermüdet und in Gedanken schon in der Marina, daß ich gar nicht auf das Anlegen in der Schleuße geachtet habe.

Wie dem auch sei. Die Marina war zwar proppevoll und wir haben nur einen Platz im Päckchen an dritter Stelle bekommen, aber unsere Nachbarn waren sehr nett. Erst 10:30 Uhr klopfte es vorsichtig am Boot und die nette Dame vom Nachbarboot sagte: „Entschuldigung, ihr seid ja erst um 5 Uhr gekommen – Wir haben auch so lange gewartet, wie es geht, aber müssten dann langsam mal los.“ Da der Hafen zu dieser späten Stunde wie leergefegt war, haben wir uns natürlich gleich einen Logenplatz am Steg gesichert.

Noch etwas verpennt, gibts erst mal einen Kaffee und dann werde ich mich an mein Tagesziel machen: Socken kaufen.

Thomas hatte zwar schon Bus- und Bahnverbindungen nach Dresden herausgesucht, aber Steffi ist nach Brunsbüttel gekommen, um ihn abzuholen. Damit bin ich gegen Samstag Nachmittag wieder alleine an Bord. Ich entscheide mich trotzdem nach der gut viertägigen Fahrt mal einen Tag Pause einzulegen. Am Sonntag morgen merke ich auch die Folgen meines „Abgangs“, denn meine Schulter schmerzte doch recht stark.

Vor Selene stehen 98 Kilometer Kanalfahrt – alles unter Maschine. Routinemäßig schaue ich nach meinem kleinen Perkins und stelle fest, daß der Keilriemen recht stark schlackert. Dazu liegen im Motorraum Teile des Keilriemens.

Natürlich liegt der Ersatzriemen wieder mal ganz unten in meiner Ersatzteikiste und Selene sieht nach 2 Minuten aus, als hätte der Blitz eingeschlagen. Der Riemen ist dann schnell gewechselt und der Motor wieder fit. Es war gut, daß ich nachgeschaut habe, denn neben dem Generator treibt dieser Riemen auch die Süßwasserpumpe vom Motor an.

So vergeht der Tag mit Klar Schiff machen und ein paar Einkäufen für den nächsten Tag.

Und immer wieder fahren gewaltige Schiffe in oder aus der Schleuse. Vor allem beim Aufstoppen entsteht dadurch ein höllen Lärm unter Deck.

16.08.2021 – Heute soll es durch den Kanal gehen. Ich stehe gegen 5 Uhr auf, koche Kaffee und brate mir erst mal ein paar Schnitzel. Also so richtig mit Klopfen und Panieren! Hunger habe ich zu dieser frühen Stunde noch nicht, aber das wird noch kommen. Da ich während der ganzen Fahrt am Steuer stehen werde, lege ich mir alles bereit, was ich so brauchen könnte. Auch Klamottentechnisch ziehe ich so viel an, daß mir garantiert nicht kalt wird.

Dann geht es los! Obwohl ich am Steg liege, hat sich niemand ins Päckchen gelegt. Ich löse die Leinen und ziehe am Heckkorb die Nase von Selene vom Steg weg. Dann schnell an Bord springen und raus aus der Marina. Nach ein paar Metern wundere ich mich etwas über den komischen Rauch aus dem Auspuff. Nach ein paar weiteren Metern fällt mir ein … „Hast du das Seeventil für das Kühlwasser überhaupt wieder geöffnet? Nein!“. Also schnell runter – fast noch in die Antriebswelle gefasst und Ventil auf. Nach kurzer Zeit kommt dann auch Wasser aus dem Auspuff. Ich überlege kurz, ob ich mit der Aktion den Impeller zerlegt habe, lege dann aber fest, daß dem nicht so ist – fertig!

Wie man an den Bildern sieht, war die Fahrt recht feucht. Mal viel Regen, mal Sprühregen, mal Nieselregen und so weiter. Mir taten die anderen Segler schon etwas leid, die am Ruder im Regen sitzen mussten. Ich bin unter meinem Bimini relativ trocken geblieben.

Gegen Nachmittag ist der Regen dann weg und die Sonne kommt heraus. Das Anlegen am Wartesteg vor der Schleuse bei Kiel klappt trotz 25kn Wind Einhand recht gut. Nach etwa einer Stunde kommt dann der Funkspruch von Kiel Kanal 4: „Die Sportboote bitte bereit machen.“ Mittlerweile liegen gute 27 kn Wind an, welcher genau in die Schleusenkammer weht. Zeit zum filmen hatte ich leider nicht, aber es muß sehr lustig ausgesehen habe, wie ich mit der Achterleine in der Hand von Selene über den Steg gezogen werde. Ich war jedenfalls heilfroh, als sich das Tor hinter mir geschlossen und der Wind etwas abgenommen hat.

Die Fahrt über die Kieler Bucht habe ich dann unter Maschine gemacht. Es sind nur ein paar Meilen und ich muß das Boot ja noch zum Anlegen klar machen. Mittlerweile liegen gute 30 kn an und ich bereite alles so gut vor, wie ich nur kann. In der Marina werde ich bei dem Wind wohl keine Zeit mehr haben, um irgend einen Fender umzuhängen.

Wie vermutet ist die Marina völlig überfüllt und ich habe so meine Mühe wieder aus den Boxengassen heraus zu fahren. Bei der ersten Gasse schaffe ich es nicht mehr das Boot mit der Nase durch den Wind zu bekommen und entscheide mich erst mal wieder aus der Marina heraus zu fahren, draußen zu wenden und einen neuen Versuch zu starten. Später passiert mir das nicht mehr, aber ich fahre Gasse für Gasse ab und sehe nur rote Schilder. Irgendwann ruft ein anderer Segler mir zu und sagt mir, wo noch etwas frei sein könnte. Und tatsächlich! Ein grünes Schild! Jetzt nur noch drehen und ohne großes Kino in die Lücke. Beim Aufstoppen schaue ich auf den Windmesser und sehe: 30 kn – na toll. Da ich den Wind jetzt von achtern habe, lasse ich den Rückwärtsgang eingekuppelt, schnappe mir die  Spring und springe auf den Steg. Mein Nachbar hat sich schon meine Vorleine geschnappt und hält das Boot vorn. Wie als wöllte der große Meister sich einen Spaß erlauben flaut der Wind ab und Selene will wieder Rückwärts aus der Box 😉 Also wieder an Bord, Gang raus und da kommt schon die nächste Böe. Da ich noch keine Achterleine gelegt habe, treibt Selene nun mit dem Heck Richtung Nachbarboot, aber da stehe ich schon wieder auf dem Steg und ziehe den Hintern wieder heran. Ich muß zugeben: Dafür daß ich zum ersten Mal bei so viel Wind einhand angelegt habe, hat es wirklich gut geklappt. Es ging ohne Geschrei, ohne gegen den Steg zu donnern und ohne am Nachbarn zu kleben.

Zum Abend erreichen die Temperaturen draußen kühle 7°C. Bei Licht aus der Petroleumlampe und Wärme aus der Dieselheizung (ja – die funktioniert nach 2 Jahren noch problemlos) lasse ich den Abend ausklingen.

Der nächste Tag beginnt mit dem Gang zum Hafenmeister, dann Einkaufen und einer Tour durch Laböe mit meiner Hafen-Harley. Gegen Nachmittag kommt noch „muffel“ aka Uwe aus dem mz-forum vorbei. So vergeht ein schöner Nachmittag.

Der Grund, warum ich unbedingt nach Laböe wollte, ist aber ein anderer. Ich wollte zum U-Bootfahrer Ehrenmal, da dort Karl, mein Onkel auf einer der Tafeln steht.

Ein Ort, der zum Nachdenken anregt. Ich muß zugeben, daß mir ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen ist, als ich das Ehrenmal beteten habe.

Das U-Bootfahrer Ehrenmal Möltenort.

In einem bogenförmigen Rundgang werden auf 115 Bronzetafeln die gefallenen deutschen U-Boot-Fahrer der Kaiserlichen Marine und der Kriegsmarine, sowie die bei der Deutschen Marine im Dienst verunglückten Soldaten namentlich genannt.

Die Anzahl der gefallenen U-Boot-Fahrer der Deutschen Marine wird auf zwei Tafeln wie folgt angegeben:

  • 1914–1918
    • 4.744 Gefallene
    • 200 verlorene U-Boote
  • 1939–1945
    • 30.003 Gefallene
    • 739 verlorene U-Boote

(Quelle: Wikipedia)

Es ist schon sehr bedrückend zu sehen, wie die viele Namen dort dicht an dicht gepackt sind. Die meisten Menschen haben im Alter um die 20 Jahre ihr Leben gelassen.

Ja, und einer dieser Namen ist Karl, mein Onkel. Geboren am 18.01.1924, am 24.02.1944 im Nordmeer versenkt.

Und da ist er. Auf U713. Mein Vater hat mir die Geschichte oft erzählt. Er sei ein paar mal auf Heimaturlaub gewesen und seine Mutter war immer besorgt. Er hätte dann gesagt, daß er vorn im Boot arbeiten würde und im Falle eines Treffers einfach durchs Torpedorohr fliehen könne. Das war natürlich nur zur Beruhigung … Er hätte wohl kurz vor der Versenkung noch mal eine Postkarte geschickt, die wie ein Abschiedsbrief klang. Irgendwann kam dann die Versenkungsbenachrichtigung der britischen Marine. Leider hat mein Vater das alles mal vor vielen Jahren weg geworfen, um damit abzuschließen. Auch wenn es für die Familiengeschichte schade ist, kann ich das durchaus verstehen.

Obwohl das Ganze für mich zeitlich sehr fern ist, berührt mich der Besuch des Denkmals sehr. Ich gehe mehrmals den halbkreisförmigen Bogen ab, lasse das Ganze auf mich wirken und stelle hier und da wieder ein paar Blumentöpfe auf, welche von Angehörigen hinterlassen und durch den böigen Wind umgeworfen wurden.

Nach dem Ehrenmal treffe ich noch Gisela in der Standbar um die Ecke, die meine Reise seit Begin verfolgt. Sie ist eine Freundin von Uta, die beiden haben sich mal auf einer Urlaubsreise kennen gelernt.

Da ich in Laböe auch meinen nächsten Mitsegler aufnehmen werde, bleibt noch Zeit, sich auch um andere wichtige Dinge zu kümmern. So telefoniere ich mit der Hanse-Merkur und der Techniker Krankenkasse. Scheint alles kein Problem. Ich kann problemlos wieder in die gesetzliche Versicherung einsteigen, da sich mein Wohnsitz und mein Arbeitgeber nicht geändert haben – Perfekt! Als Nachweis reicht die Quittung vom Hafen in Brunsbüttel.

Da am nächsten Tag mein neuer Gast kommt, muß ich natürlich was besonderes vorbereiten. Rouladen!

Die waren aber auch lecker! Und da ist er: Dave!

Erst mal soll es zum SLFV Lemkenhafen auf Fehmarn gehen. Ich war 2012 mit der Catanoa schon mal da und fand den Hafen einfach super. Leider ist die Windvorhersage für die nächsten Tage echt bescheiden. Aber es sind ja nur noch 176 Meilen nach Ueckermünde. Das sollte machbar sein, bevor der Urlaub von Dave vorbei ist.

Das Wetter ist bescheiden und lädt nicht wirklich zum Segeln ein. Wobei der Regen und flaue Wind ganz praktisch ist, da ich nun endlich mal das ganze Salz aus meinem Spinacker waschen kann. Dieser wurde im Sturm auf der Fahrt von St. Maarten zu den Azoren ordentlich mit Salzwasser getränkt.

Das Wetter auf Fehmarn am nächsten Tag ist echt schön. Sonnig und warm. Leider ist für die nächsten drei Tage Ostwind angesagt. Schon in der Hafeneinfahrt springt ein Vereinsmitglied auf den Steg und kommt zum Molenkopf. „Herzlich Willkommen in Lemkenhafen! Fahrt mal ins linke Becken, auf Liegeplatz 62 könnt ihr erst mal bleiben. Der Hafenmeister hat schon zu, aber der Code ist 3040 (der wechselt periodisch, geht also jetzt nicht mehr).“ Genau so hatte ich den Hafen in Erinnerung. Man fühlt sich Willkommen und die Leute sind nett und entspannt. Martin, der Hafenmeister vom Vereinshafen erkennt mich sogar wieder und wir unterhalten uns nett. Er meint, daß morgen der Eigner des Liegeplatzes zurück kommt, aber ich könne in der Lücke gegenüber liegen. Ich habe mir angewöhnt mir den neuen Liegplatz erst mal von Land aus anzuschauen. Das schöne in Lempkenhafen ist, daß die Boxenbreite an den Dalben steht. Ich lese 3,25 Meter, was etwas knapp für Selene mit 3,40 Meter ist. Also zurück zu Martin mit der Frage, ob es in Ordnung sei, wenn ich die Dalben mit etwas Schwung die paar Zentimeter auseinander drücke. Die Idee gefällt ihm nicht so sehr, also wird es Liegeplatz 70/2.

Nach der Trocknung des Spinnakers und etwas Müsiggang wünscht sich Dave Puddingschnecken.

Also ans Werk! Der Pudding ist noch aus Deutschland. Die Milch noch aus Roscoff.

Die Rosinen noch aus Martinique.

Dave findet die Idee gut 😉

Die Eier sind entweder aus Roscoff oder sogar noch von den Azoren – ich weiß es nicht mehr. Wie man es sich in der Karibik angewöhnt, wird aber alles zu erst beschnuppert oder gekostet. Mit Mehl aus St. Maarten und Hefe aus Grenada ensteht so eine Art Rund-Atlantik-Puddingschnecke.

Ach ja: Das Schokoladenpulver ist noch aus Deutschland und hat mit mir schon gut 12000 Meilen unter dem Kiel.

Und das soll es für den Beitrag gewesen sein. Eigentlich hatte ich vor das Ganze vor dem Landfall in Ueckermünde online zu bringen. Deshalb stimmt auch das Ende des Videos nicht so richtig. Ich hatte einfach keine Zeit gefunden den Blogbeitrag zu schreiben. Und etwas lustlos hinrotzen wollte ich auch nicht. Deshalb kommt die Fahrt und der Landfall im nächsten Beitrag. Im Prinzip sind wir mehr oder minder dem Wetter hinterher gefahren. Auch die ersten Momente zu Hause und was mit Selene über die nächste Zeit passiert – dazu später mehr.

So long,

Martin

17 Antworten auf „Die letzen Meilen, fast geschafft! (Ärmelkanal, NOK, Ostsee)“

  1. Hey Martin,
    freut mich, dass du wieder gut zu Hause angekommen bist. Ich selbst bin gerade dabei mein Fotobuch über die Azoren zu erstellen. Du bekommst da sogar eine Seite Text. Deine Geschicht ist schon nicht langweilig, ganz im Gegenteil und teilweise auch so, dass man schlucken muss.
    Ich möchte sie auf jeden Fall nicht vergessen und mich auch in einigen Jahren noch darin erinnern können.
    Ich hoffe, wir hören noch voneinander, oder sehen uns vielleicht nochmal, entweder in Sachsen, oder im Ruhrpott.

    LG
    Wolfgang

  2. Vielen Dank Martin, dass du einen mit auf deine Reise genommen hast! Mit allen ups and downs. Vielen Dank auch, für das Bier und das du dir die Zeit genommen hast, einen für dich fremden zum Plausch auf die Selene zu bitten. Ein Highlight für mich. Ich hatte mich nicht mal vorgestellt, war der ehemalige KKWler.

    LG, Peter aus Greifswald

    1. Hallo Peter,
      ja an dem Tag sind so einige Leute am Boot vorbeigekommen 😉 Aber das war abzusehen.

      Man räumt so und dann klopft es an der Bordwand. Ich finde auch immer interessant, was für Fragen die Leute dann so haben. Also – warum nicht?

  3. Ich konnte Deinen letzten Bericht erst heute ansehen. Irgendwie überkommt mit jetzt so ein Gefühl von Leere, wie nach Weihnachten. Es ist vorbei und nun muss man ein neues Ziel ansteuern. Ich hätte Dir gern einen würdigen Empfang bereitet. Aber Deine Rückkehr kam dann doch zu unerwartet. Ich beneide Dich um das Erlebte in diesen 2 Jahren. Nun erst mal zur Ruhe kommen und dann weiter geht`s zu neuen Abenteuern, wo wir hoffentlich wieder dank Deiner Berichte dabei sein dürfen.
    Alles Liebe für Dich
    Katrin

    1. Hallo Katrin,

      ja das mit dem Landfall kam schneller, als gedacht. Das war aber vor allem der Wettervorhersage und dem Resturlaub von Dave geschuldet.

      Es wird sicher etwas ruhiger um den Blog. Es gibt erst mal viele andere Dinge zu tun – vor allem zu Hause. Das mach ich aber Stück für Stück.

      Gruß Martin

  4. Hallo Martin,
    wir haben dich/euch vom Anfang an begleitet. Es war uns ein eine Freude. Wir haben mit dir/euch gefiebert, gebangt und gelacht.
    Schön war`s. Lieber Martin pass auf dich auf und bleibe gesund!

    Viele Grüße aus dem Thüringer Wald von
    Christel und Peter

  5. Korrigierte Zweitschrift von altem Mann:
    Heimgekehrter Odysseus!

    Wir, Dir herzlich zugeneigte Oldys, erlauben uns unter Deinen langen Atlantik-Törn je einen Schlußpunkt zu setzen:
    ☺ Wohin auch / immer wir reisen, / wir suchen, / wovon wir träumten, / und finden doch / stets nur uns selbst.
    Deine Fahrt haben wir seit dem dramatischen Ereignis regelmäßig und mit Spannung verfolgt. TOP war Deine Wortfindung „eimergroß“ für das Atemloch des gesichteten Wales! Sogar Deine Kochsendungen fanden wir einladend, köstlich, appetitlich, mundend, fein, schmackhaft, vorzüglich, um nicht zu sagen: lecker.
    Nun frisch weiter, lieber Odysseus, auch im Job werden Dich noch die sog. Abenteuer ereilen. Aber einst wirst Du Dich entspannt zurücklehnen und meditieren:
    ☺ ICH GEDENKE MEINER JUGEND UND DES GEFÜHLS, / DAS NIE MEHR WIEDERKEHRT / DES GEFÜHLS, ICH KÖNNTE EWIG LEBEN, / DAS MEER ÜBERDAUERN, / UND DIE ERDE, / UND ALLE MENSCHEN.

    Deine Günter Kunert & Joseph Conrad

  6. Lieber Martin,
    also, das ist schon schwierig, als absoluter Segeljunkie muss ich schon sagen, Du bist ein Held. Dies liest sich leicht gesagt, aber es kommt von Herzen. Wenn Du filmisch da noch weiter was draus machen willst, google mich mal, ich kenne mich da recht gut aus… Nun aber erstmal glückliche Heimkehr und viele, viele Willkommenspartys, wo auch immer sie Dich finden mögen, Stefan Arndt

    1. Ich habe definitiv vor, da noch etwas draus zu machen. Das Ganze also noch mal in komprimierter Form irgendwie online zu stellen.

      Wie und Wann das passieren wird, wird sich zeigen. Es ist halt eine Frage der Zeit, die ich dafür investieren muß.

  7. Heimgekehrter Odysseus!

    Wir, Dir herzlich zugeneigte Oldys, erlauben uns unter Deinen langen Atlantik-Törn je einen Schlußpunkt zu setzen:
    ☺ Wohin auch / immer wir reisen, / wir suchen, / wovon wir träumten, / und finden doch / stets nur uns selbst.
    Deine Fahrt haben wir seit dem dramatischen Ereignis regelmäßig und mit Spannung verfolgt. TOP war Deine Wortfindung „eimergroß“ für das Atemloch des gesichteten Wales! Sogar Deine Kochsendungen fanden wir einladend, köstlich, appetitlich, mundend, fein, schmackhaft, vorzüglich, um nicht zu sagen: lecker.
    Nun frisch weiter, lieber Odysseus, auch im Job werden Dich noch die sog. Abenteuer ereilen. Aber einst wirst Du Dich entspannt zurücklehnen und meditieren:
    ☺ ICH GEDENKE MEINER JUGEND UND DES GEFÜHLS, / DAS NIE MEHR WIEDERKOMMT, / DES GEFÜHLS, ICH KÖNNTE EWIG LEBEN, / DAS MEER ÜBERDAUERN, / UND DIE ERDE, / UND ALLE MENSCHEN.

    Deine Günter Kunert & Johannes Conrad

  8. Herzlich willkommen in der Heimat!
    Danke, für eure tollen Berichte und dass ich euch zwei Jahre so nahe begleiten durfte.
    Liebe Grüße

      1. Erstens waren eure Berichte total interessant und spannend zu lesen. Außerdem habe ich viel Zeit und wollte immer wissen, wie es euch geht.
        liebe Grüße Evi

  9. Herzlich willkommen in der Heimat! Ich wünsche dir ein gutes Ankommen, dass du dich gut wieder einlebst und dich die Erlebnisse der vergangenen Jahre durch die kommende Zeit tragen. Alles Gute für dich!

    1. Hallo Corinna,

      um ehrlich zu sein, bin ich immer noch beim „ankommen“. Es war schon sehr komisch das Schiff zu ersten mal nach 2 Jahren für längere Zeit zurück zu lassen. Immerhin ist es auch für mich so eine Art „zu Hause“ geworden.

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