Weiter gehts!
Nachdem wir in Burgstaaken etwas pausiert haben, sind wir dann Richtung Heiligenhafen gestartet. Der Zeitpunkt war eigentlich egal, es war immer Gegenwind und Regen angesagt. Und so war es dann auch, wie im Video zu sehen ist.
So haben wir uns dann dort mit einem der ehemaligen dreier Eignergemeinschaft von ex. Calvados nun Selene getroffen und viele Geschichten über das Schiff und die Törns gehört. War ein echt schöner und kurzweiliger Abend. Die beiden haben mir auch einen Kommentar unter meinem letzten Beitrag hinterlassen. Dankeschön dafür!
Wir sind dann am Sonntag den 18.08. etwa um 10 Uhr in Heiligenhafen los, um nach Laboe zu fahren. Leider ist uns nach etwa 10 Meilen der Am-Wind völlig eingepennt, um dann als Gegenwind wieder zu erscheinen. Wir haben zwar noch in einem verzweifelten Versuch das Vorsegel gewechselt, was Claudis Brüder schon anhand unseres Kringels in der Kurslinie analysiert haben, aber für einen gescheiten Am-Wind Kurs war einfach zu viel Strömung gegenan. Also Maschine an, und das bis zur Schleuse, wodurch wir recht früh dort waren und eigentlich locker die paar Kilometer zur Sportbootreede „Flemhuder See“ geschafft hätten.
Im NOK gelten eigene Regeln und Befeuerungen, bei denen mein kleines Merkblatt sehr hilfreich war. Sonst wären wir wohl über das Signal, was die Weiterfahrt für alle Schiffe verbietet einfach drübergedonnert 😉 Per Funk wurde uns gesagt, daß wir bis 21:30 warten müssen, wodurch sich aber ein kleines Problem ergab: Als Sportboot darf man eigentlich nur bis 21:30 (im Sommer) auf dem NOK fahren.
Da wir aber auch nicht in der Weiche übernachten dürfen, gab es eine Sondergenehmigung bis zur Reede. Die Zwangspause in der sogenannten „Weiche“ war notwendig, da ein Containerschiff mit den Ausmaßen einer mehrgeschossigen Wohnanlage die Wasserstraße passierte…echt beeindruckend, vor allem der Sog den so ein Schiff auf unser Bötchen ausübt!
Nächsten morgen um 6:15 Uhr ging es pünktlich weiter Richtung Brunsbüttel. Erst bei Regen, dann bei Sonne und Wolken und immer bei 15..20kn Gegenwind.
Wir waren etwa 14 Uhr an der Schleuse Brunsbüttel und es sah so aus, als würde gleich eine Sportbootschleusung beginnen. Im Kanalbereich war die Hölle los. Überall Fähren, Lotsenboote und andere Schiffe, die Kreuz und Quer herumgeeimert sind. Ich habe mich zwar innerhalb der Wartezone aufgehalten, aber der Kapitän einer Barkasse musste da durchdonnern und hat damit die ganzen wartenden Boote verjagt. Ich war anscheinend der einzige Dumme, der noch in Ruf-Reichweite war und wurde gefragt, wo ich denn meinen Schein gemacht hätte. Mir lag kurz auf der Zunge zu fragen „Welcher Schein?“ (Anmerkung Claudi: „…. bei deiner Mudder!“), aber das habe ich dann doch gelassen. Die Pfeife hätte auch einfach mal kurz hupen können, denn die anderen waren genau so überrascht, wo der auf einmal herkommt – und vor allem wo er hin will! Egal.
Da wir so schnell durch die Schleuse sind hatten wir anfangs, neben dem Gegenwind auch die Strömung gegenan. Durch das Fahrwasser hat Selene damit schlappe 1,7 kn Fahrt über Grund bei 5,5 kn Fahrt durchs Wasser erreicht. Der zunehmende Wind, den die durchziehenden Regenfelder mit sich brachten, tat sein Übriges um gefühlt gar nicht voran zu kommen … ach Cuxhafen – so nah und doch so fern 😉
Am Rand im Flachwasergebiet haben wir dann schon 3 kn geschafft. Nach 2 h kippte die Tide und wir waren „ratz-fatz“ im Jachthafen der Segler-Vereinigung Cuxhaven e.V. angekommen, wo genau noch eine Box für uns frei war.
Einen Absatz müssen wir noch einfügen. Heute Morgen, noch im Bettchen ging – wie immer – der Griff zum Telefon, um erst mal nach dem Wind, Wetter, Mails etc. zu schauen. Nicht schlecht haben wir sicher geschaut, als ich eine E-Mail von PayPal laß: „Sie haben Geld erhalten“. Vielen Dank Daniel für die überaus großzügige Spende für unsere Reise! – Wir kommen immer noch nicht so recht drüber weg 😉
Den Rest gibts im Video. Morgen abend, bzw. Donnerstag früh soll es dann über die Nordsee nach Den Helder gehen – ich bin ja mal gespannt, wie sich der Wind noch so entwickelt…
Auf Wunsch eines einzelnen Lesers werden wir künftig in unsererm Routen-Tracking POI`s („Points of Interest“) einfügen, die den einen oder anderen Haken/Kringel in unserer Route erklären, und NEIN, keine Zeiten (Marcus!) wir sind hier nicht auf einer Regatta 🙂
Hallo ihr beiden.
Ich habe mir gerade eure Videos angeschaut und wünsche euch ebenso eine schöne Reise.
Viel Spaß und das beste Wetter. ????
Lg Jenny
Hallo Jenny, dank Dir für den Kommentar 😉
Kannste mal sehen, wie sich dein Patenonkel durch die See quält 😉
Hallo ihr Beiden, tolle Bilder und ein toller Bericht. Ich fiebere mit Euch mit. Wünsche Euch eine ganz tolle Reise mit vielen schönen Eindrücken. Bleibt gesund und habt immer genug Wasser unter dem Kiel. Auf einem der nächsten Forumtreffen wirst Du dann ja nach Eurer Rückkehr einen Reisebericht in ausführlicher bebilderter Form abliefern müssen ;-). Gute Reise weiterhin wünscht Euch Micha (ollipa)
Sieht herbstlich aus. Ich gönne Euch das besser gewordene Wetter!
ich wuensche euch beiden eine gesunde u erlebnisreiche reise.
freue mich auf weitere eindrucksvolle berichte von derselben.
und nu zur kritik:
da kutt seit jahren ueber die onlinefaehigkeit-/ u praesenz des mz-forums wacht haette ich von dir/ euch erwartet dass ihr mindestens einen „charly“ mit anbord nehmt. ( 😉 !)
ene joode zick
Haha, ein Charly wäre eine Idee gewesen. Statt dessen haben wir nur eine Hafen-Harley (Klappfahrrad)
Gruß von ein paar Meilen vor Norderney (es ist 2:55Uhr – gähn.. Zeit für nen Kaffee)
Ihr Lieben! Tolle Reise, schöne Eindrücke ,weniger Regen wünschen Mutti und Vati!
Dass Martin ein guter Segler ist, war mir schon lange bewusst. Dass er aber auch noch das Talent zum Dokumentarfilmer hat (natürlich dank der Super Kamerafrau Claudia ????) überrascht mich dann doch. Danke Euch beiden, dass ich auf diese Weise unmittelbar Anteil an Eurer tollen Reise nehmen kann. Ich freue mich schon auf den nächsten Beitrag. Wünsche Euch weniger Regen, dafür mehr Wind aus der richtigen Richtung
Hallo Claudia, hallo Martin,
Euer Bericht ist total spannend. Danke, dass ich auf diesem Weg Euch begleiten darf. Ich habe diesen Abschnitt im vorigen Jahr in umgekehrter Richtung durchquert von der Schleimündung nach Ueckermünde haben wir mein Boot überführt. Von Damp bis Burgstaaken bei bft 8 gesegelt. Das brennt sich ein.
Gute Weiterfahrt Euch beiden bei Sonne und gutem Wind
Liebe Grüße Katrin