Reparatur des Balsa-Sandwich-Decks Teil 2

Hallo,

bevor es einen (hoffentlich) schönen Wintereinbruch geben wird, war über das Wochenende zum erste Advent noch mal tropische Hitze angesagt. Genauer ist damit gemeint: 4°C über Nacht 😉

Schon auf der Anreise war ich überrascht, denn es lagen Reste von Schnee entlang der Straßen und Ortschaften. Ein kleiner Wintereinbruch hat also schon stattgefunden.

Das Thermometer im Navigator zeigte mollige 4,9°C an. Eigentlich schaltet das Gerät einen Zusatzlüfter für die Navigation zu, wenn die Temperatur über 35°C steigt. Nach knapp 10 Minuten Webasto waren es schon 5,6°C.

Da Selene in diesem Moment von Akku lief, wollte ich schnell den Landstrom legen. Pustekuchen! Das Toilettenhaus, welches auf dem Werftgelände steht, ist geschlossen. Also: kein Strom, kein Wasser, keine Toilette und keine Dusche – na Prima… Natürlich ist es genau der Tag, an dem ich weder meinen Generator, noch mein langes Verlängerungskabel dabei habe. Zum Glück hat der Baumarkt noch offen und ich kaufe eine 40m Kabeltrommel für schlappe 109€ Das ist dann wohl die Strafe, aber ohne Strom, kein Schleifen 😉

Eine Stunde später: angenehme 21,4°C 😉

Im Video ausführlicher, aber an dieser Stelle mal ein kleines „gif“, wie stabil das Deck geworden ist.

Schaut gut aus, oder?

Leider ist der Unterbau noch nicht ganz fertig. Es fehlt noch die kleine „Brücke“, auf der die Ösen einiger Leinen befestigt werden. Das geht nicht ohne Schleifen.

Wie es schon vorher war, kommt Holz (Leimholz, Buche) darunter. Das wird später die Schrauben der Ösen halten. Das Ganze wird komplett eingeharzt.

Fertig 😉

Auf dem Rest der Reparaturstelle müssen nun sämtliche Überstände abgeschliffen werden. Ohne diese Vorarbeit, kann ich die Spachtel nicht auftragen. Den Zeitraffer habe ich mir an dieser Stelle mal gespart – es ist eine zeitraubende Tätigkeit. Dank meines 3D gedruckten Staubsaugeradapters praktisch staubfrei.

Wer erinnert sich? Diese Spachtel habe ich damals in der Karibik gekauft, um den Foulingproblem Herr zu werden. An dieser Stelle eignet sich das Teil perfekt zum Auftragen der Baumwoll-Epoxy-Spachtel. Als Harz kommt diesmal wieder Epoxydharz L, aber Härter EPH 550 zum Einsatz. Harz und Härter stehen bei mir schon gut 10 Jahre herum und sind Reste aus meinem Falke Beiwagen Projekt. Leider scheint es den Härter EPH 550 nicht mehr zu geben. Damit hat das Epoxydharz eine Tropfzeit von 60 Minuten.

Am nächsten Tag war ich sehr überrascht, wie fest das Harz, trotz der 4°C über Nacht, schon geworden ist. An Schleifen war jedoch noch nicht zu denken, da ich den Fingernagel noch leicht eindrücken konnte.

Das restliche Harz habe ich dann mit Micro-Balls gemischt und in die Kassette des Niedergangs gefüllt. So richtig weiß ich noch nicht, wie ich da weiter vorgehen soll. Würde ich die komplette Kassette mit Harz füllen, dann benötige ich sehr viel davon… Das bringt unnötig Gewicht und ist dazu noch teuer.

Im Innenraum kommt ein anderes Harz zum Einsatz. Das habe ich damals auch in der Karibik als Reparaturharz gekauft.

Genauer geht es um die Stellen, an denen der Himmel am Deck befestigt wird. Leider sind die Schrauben hier und da ausgerissen. Die übliche Reparaturmethode ist: Erst mal eine dickere, wenn das nicht reicht, eine längere Schraube zu nehmen. Bei „länger“ sollte man vorsichtig sein, da die Schraube irgendwann mal am Oberdeck ankommt und aus dem Treadmaster schaut. Auch das habe ich an 2 Stellen gefunden …

Deshalb ist das der perfekte Zeitpunkt, sich auch diesem Problem zu widmen. Zu erst wurden alle Schraublöcher mit einem 45° Senker aufgebohrt.

Und anschließend mit dick angemischten Harz + Baumwollpulver zugespachtelt. Ich hatte es auch mit Glasfaserschnipsel probiert, war jedoch von dem Ergebnis nicht überzeugt.

Wie soll es anders sein: Auch dabei habe ich jede Menge des Lieblingsbaustoffes meiner Vorbesitzer herausgepult: transparentes Silikon.

Schon praktisch, wenn man groß ist. Der Kopf ersetzt die dritte Hand beim Einbau der Deckenpaneele.

An dieser Stelle hatte ich Glück. Die Wand ist mit dem Rumpf verklebt, jedoch nicht mit dem Deck. Die Paneele kommen demnach dazwischen. Ich war froh, daß ich die innere Schale zum Laminieren ausgestützt hatte und nun genug Platz hatte…

Letzter Akt: Aufräumen!

Es könnte etwas dauern, bis der nächste Beitrag kommt. Ich habe alles von Selene geräumt, was keinen Frost verträgt und werde ein Auge auf den Wetterbericht haben. Sobald es mal am Wochenende über 5°C angesagt ist und ich Zeit habe geht’s weiter!

so long,

Martin

Video

Eine Antwort auf „Reparatur des Balsa-Sandwich-Decks Teil 2“

  1. Moin Martin,
    vielen Dank fürs Berichten. Immer wieder schön das Intro zu hören, so vertraut seit 2019. Tolle Arbeit! Ich bin sicher, Selene wird dich für die Mühe belohnen. Viele Grüsse, Carsten

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