Azoren, Faial, Horta – Ist es schön hier!

Nach einer schönen Tour Richtung Norden, 2 Stürmen – wovon einer sogar einen Namen bekommen hatte, tagelangen Am-Wind segeln, endlosen Flauten, 32 Tagen und unglaublichen 3000 Meilen sehen wir die Azoren! Genauer gesagt die Insel Faial und Pico tauchen hinter den Wolken auf. Naja, so ganz stimmt das nicht, denn die Wolken sind so flach, daß zu erst nur die Spitze des 2351 Meter hohen Ponta do Pico sich zeigt.

Unser Anlaufpunkt ist Horta auf Faial. Ich hatte auf St. Maarten noch mal in die Corona-Regeln für die Azoren geschaut. Dort stand: Wenn man von Übersee kommt braucht man keinen PCR Test und keine Quarantäne. Außerdem sind wir sowieso die doppelte Quarantänezeit unterwegs gewesen.

Wir fahren in die Bucht hinter der Mole und sich sehe schon etliche Boote mit Q-Flagge vor Anker. Praktisch jedes Boot, was am Dock oder in der Marina liegt hat diese Flagge nicht gehisst. Mir schwant schon, was jetzt kommt und greife zur Funke. Mein erster Funkspruch auf Kanal 11 (wie es in der Seekarte steht) geht ins leere. Also nächster Versuch auf Kanal 16. Der Hafenmeister schickt mich auf Kanal 9 – Damit sollten wir jetzt auf einer Wellenlänge sein 😉 Ganz „ahnungslos“ frage ich sofort nach einem Liegeplatz in der Marina und werde postwendend darum gebeten zu Ankern. Es würde morgen um 8 Uhr jemand vorbei kommen und unsere Personalien aufnehmen. Kurz versuche ich zu erklären, daß wir über einen Monat unterwegs sind, aber es hilft nichts. Das sind die Regeln und es gibt keine Ausnahmen. Mich persönlich frustriert das … Um 8 Uhr morgens? Das ich nicht lache! Niemals! Mental bin ich noch total in der karibischen Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit.

Nagut, dann ist es eben so, wie es ist. Wenn ich jetzt ein Faß aufmache, dann könnte sich das später ungünstig auswirken. Ich bin Gast hier und da sollte man sich den Reglungen beugen. Zumindest habe ich jetzt Zeit und Ruhe das Video fertig zu machen und den Beitrag im Blog zu verfeinern. Letzteres übernimmt Max, was eine gute Idee war. Wenn man über einen Monat an so etwas schreibt, dann liest man über jeden Fehler einfach so hinweg. Eigentlich will ich in der Bucht den Generator nicht anwerfen, aber wir haben 3 Laptops gleichzeitig in Betrieb. Mal schauen, wie lange das die Akkus noch mitmachen. Jedenfalls denke ich mir das so, als von draußen „komische“ Geräusche ins Boot hallen. „IEF“, „UFF“, „YO“ .. OK, was soll denn das? Ich gehe nach draußen und sehe wie eine Band ihr Equipment im Industrieteil des Hafens aufbaut. Die Bühne ist direkt an einer Wand und die Band baut die Beschallung Richtung Wasser auf. Es gibt also keinen Platz, wo Zuschauer stehen könnten. Nach dem Soundcheck wird das Handy an die Anlage gesteckt und beschallt die Bucht. Die Musik ist so laut, daß mein kleiner Honda Generator jetzt auch nicht mehr stören wird. Also rauf damit aufs Vorschiff und Feuer frei.

Dann beginnt die Band so eine Art „Punk“ zu spielen. Ich muß zugeben – das ist nun mal gar nichts für meine Ohren, vor allem weil der Sänger anscheinend noch nicht richtig warm ist und für meine Begriffe krumm und schief singt. Vielleicht kommt das auch daher, weil wir nicht wissen, ob wir Quarantäne machen müssen, wann der PCR Test gemacht wird und wie viel das Ganze kosten wird. Dementsprechend gedrückt ist meine Laune. Aber die Band wird besser und meine Laune hebt sich. Anscheinend spielt die Band für die Segler, denn im Schatten vor der Kaimauer befinden sich etliche Dinghys. Trotzdem war das für mich ein richtiger Zivilisationsschock nach 32 Tagen auf See.

Am Montag, dem 07.06.2021 kommt tatsächlich Punkt 8 Uhr ein Boot vorbei und man gibt uns einen Zettel. Dort sollen wir Passnummern, Kontakte, etc. eintragen. Als wir den Zettel wieder abgeben wird uns gesagt, daß 13 Uhr jemand wegen des PCR Tests vorbei kommt. Und tatsächlich! 12:45 Uhr legt das portugiesische MRCC (Maritime Rescue Coordination Centre) an Selene an und wir steigen über. Ich muß zugeben, ich bin völlig überwältigt von dieser Art von Pünktlichkeit und Koordination. Einer der zwei Herren hat eine Liste und gleicht unsere Namen ab. Der andere tuckert langsam durch die Bucht und schaut ebenfalls auf einen Zettel. Es ist ein Ausdruck von dem Kartenplotter mit den AIS Signalen der Schiffe. Die Boote, die keins oder es abgeschaltet haben, sind per Hand eingezeichnet.

Wir werden zum anderen Ende der Bucht ins Fähr- und Kreuzfahrtterminal gefahren und der Skipper zeigt uns, was seine 500 PS am Spiegel so leisten können. Am Terminal erwartet uns ein Beamter der „Policia Marítima“ und gleicht nochmals die Namen ab. Es ist 12:55 Uhr und der Trupp vom Health Department rückt gerade an. Es wird eine Probe aus Nase und Rachen genommen und die Schwester sagt so nebenbei: „Maybe you get the results this evening.“ – Das wäre ja super! Dazu hat es keinen Cent gekostet und ich habe sogar schon den Termin für meinen zweiten Test nach 7 Tagen. Ich muß dazu auch noch erwähnen, daß jeder in dieser Kette absolut freundlich, geduldig und empfänglich für Fragen war. Für mich ist es so, daß diese Leute auch nur ihre Arbeit machen und versuche eventuellen Frust nicht an ihnen auszulassen. Bei unseren Nachbarn war das zum Beispiel nicht ganz so, denn vom Boot schallte ein „MERDE!“ (franz. „Scheiße“), als auf die fehlende Maske hingewiesen wurde.

Da das MRCC noch nicht wieder da war, um uns zurück zu fahren, haben wir uns etwas mit dem Officer der Wasserschutzpolizei unterhalten. Er meinte, die Reglung mit dem PCR Test für alle – ohne Ausnahme – sei deswegen so, weil ein Segelboot von Übersee (Karibik) kam und nach gut 25 Tagen auf See wurde ein Crewmitglied positiv getestet. Ich weiß nicht, wie viele Personen an Bord waren, aber anscheinend haben die sich im passenden Rhythmus gegenseitig angesteckt.

Wir erhalten gegen Abend unsere Ergebnisse per E-Mail und sind natürlich negativ. Das ist sehr praktisch, denn dieser Test wird auch bei den Airlines anerkannt. Damit kann Max mit einem Gratis-Test nach Deutschland fliegen. Sein Flug geht schon am 08.06. um 16:30 Uhr, also morgen! Aber erst mal das wichtigste – ein Besuch in Peter Café Sport . Jeder, der per Boot auf die Azoren kommt muß ein mal in dieser Kneipe gewesen sein. Obwohl ich überhaupt keine Lust darauf habe, krame ich das Dinghy noch mal aus dem Achterkasten und pumpe es auf dem Vordeck auf. Da ich die Bretter nicht drin habe, ist das kleine Boot recht wabbelig und die Überfahrt wird recht „interessant“. Die Mauer ist gut 1,5 Meter hoch und man muß schon etwas gelenkig sein, um ohne Badespaß an Land zu kommen. Ich drehe mich um und sehe auf einem recht großen Katamaran eine Person stehen. Leider kann ich mich nicht an seinen Namen erinnern, aber es ist ein junger Däne, der in Rogers Bar und der Whisper Cove Marina auf Grenada hin und wieder mal bei den Jam Sessions Gitarre gespielt hat. Ich war seinerzeit völlig sicher, daß er mit seinen Eltern unterwegs sei, aber nein – er macht diese Reise ganz allein. So sitzen wir in Peter Café Sport und plaudern, bis wir rausgeworfen werden. Nur zur Info: Das ist 23 Uhr. Zurück am Boot ist mein Tag – Nacht Zyklus noch so in Eimer, daß ich mich weiter ans Video setze und bis ca. 5 Uhr daran arbeite. Eigentlich hatte ich vor am nächsten Tag mal etwas auszuschlafen … Gegen 7 Uhr weckt mich Max. Der franz. Segler hinter uns wolle los, aber wir sind genau über seinem Anker. Noch völlig verbimmelt starte ich die Maschine und fahre ein Stück vor. Hmm .. am Pier ist ja ein Liegeplatz frei. Also Anker auf und Anlegen, was wunderbar funktioniert.

Eigentlich wollte ich gleich wieder ins Bett, aber die Mole ist voller Bilder, es ist der erste wirkliche Landgang seit über einem Monat und wir dürfen sogar hochoffiziell an Land! Ich merke zwar, daß ich recht durch bin, aber zusammen mit einem Kaffee ist meine Müdigkeit wie weg geblasen. Eigentlich wollten wir erst Frühstücken gehen, aber erst mal die Pflicht: Einklarieren.

Woosah

So richtig habe ich das erst nicht verstanden, da es 3 Büros waren. Aber dann war klar: Immigration, Zoll und Hafenamt. Der Hafenmeister zeigt mir die Preisliste und ich sage ihm, ich wolle 2 Wochen bleiben. Dabei stellt sich heraus, warum mein Liegeplatz frei war: Es ist der Quarantänesteg. Er zeigt mir einen anderen Platz, meint aber, daß er zu flach für mich sei. Der Meinung bin ich jedoch nicht und möchte es gern versuchen. Tatsächlich passt Selene genau an den Steg und als ich das Boot so festmache, steht ein Herr neben mir. Ich dachte erst es sei ein Passant, der mich etwas fragen will. Er hatte auch keine Uniform oder T-Shirt mit Patch von Horta an. Es war der andere Hafenmeister, der mich wo anders hin haben will. Mir reicht es in dem Moment und ich fange an zu Diskutieren. Es ist mittlerweile 12 Uhr und ich will endlich Frühstück! Er willigt ein und ich sage ihm, ich parke nach dem Essen um.

Das ist dann auch schnell erledigt. Nun liege ich in zweiter Reihe neben Dominique, einem älteren Einhandsegler aus Frankreich, mit dem ich mich auf Anhieb gut verstehe.

Da der Flughafen ein paar Kilometer entfernt ist, ich Einkaufen und die Insel erkunden möchte, miete ich mir kurzerhand ein Auto. Der Vermieter muß gedacht haben, ich fahre das erste mal Auto, als ich versucht habe die Kiste mit eingelegtem Gang zu starten. Zu meiner Verteidigung: Ich bin seit gut 2 Jahren nur Automatik gefahren. Zum Glück hat er nicht mitbekommen, als ich den Rückwärtsgang, ohne Benutzung der Kupplung eingelegt habe. Nach ein paar Kilometern funktioniert es aber wieder ganz gut mit dem PKW fahren und ich bringe Max zum Flughafen. Es ist eine Stunde vor Abflug und es ist praktisch niemand da.

Max wird sein Gepäck los, wir quatschen noch etwas und dann bin ich wieder allein. Erst war es ein komisches Gefühl nach gut 7 Monaten allein an Bord wieder jemanden um sich zu haben, nun ist es eigenartig wieder allein zu sein – verrückt.

Ich könnte Max jetzt vorwerfen schnell das sinkende Schiff verlassen zu haben. Selene sieht aus, wie Kraut und Rüben. Segel liegen herum, alles ist etwas Klamm, Müll liegt in mehreren Tüten an allen möglichen Stellen, es ist unaufgeräumt, dreckiges Geschirr … Aber ich kann sein Problem verstehen. Er hatte sechs Wochen bezahlten Urlaub bekommen, mit der Option eine (oder gar zwei) unbezahlt zu nehmen. Da er jedoch nicht weiß, ob und wie lange er in Deutschland Quarantäne machen muß (die Azoren waren zu dem Zeitpunkt Hochrisiko-Gebiet), will er so schnell es geht zurück. Er möchte auch nach Möglichkeit nicht die optionalen unbezahlten Tage nutzen.

Wie dem auch sei: Max, ich bin dir unendlich dankbar, daß du vorbeigekommen bist und mit mir das Boot über den Nordatlantik gesegelt hast! Es war (außer Schnee) eigentlich alles dabei. Raue See, Stürme, Gegenwind, Regen und endlose Flauten. Dazu gab es erst tonnenweise Seegras, dann portugiesische Galeeren und zum Schluß Müll. Zu dem ersten Sturm muß ich noch etwas sagen. Ich habe hier eine Crew getroffen – Hallo „die Müllers“ von der Nana 😉 – die haben mir gesagt, daß sie auf Bermuda abgewartet haben, auch weil es ein „Named Storm“ war. Ana soll der Name gewesen sein. Damit können wir jetzt auch so etwas von unserer Liste streichen. Ich muß zugeben, ich habe schon auf Grenada überlegt, wie ich weiter mache. Deine erste Nachricht über die Atlantiküberquerung kam am 28.02.2021! Im Prinzip war das auch der Hauptgrund nicht zu den Bahamas zu fahren, sondern nach St. Maarten.

Also nochmal: Vielen Dank für deine Hilfe!

Aber nun zurück zu meinem Beitrag:

An Bord geht mir mein 35-Tage Bart langsam auf die Nerven. So greife ich zum Rasierapparat und befreie mich von dem Ding. Es waren so viele Haare, daß ich mich nicht getraut habe sie einfach herunter zu spülen.

Lustig, wie fad meine Haut unter dem Bart ist. Nun muß ich nur noch jemanden auftreiben, der mir mal die Haare schneidet 🙂

Am Abend werde ich zu Dominique auf sein Schiff eingeladen. Dominique spricht recht schlecht englisch, ist aber zu verstehen. Er meint, er hat eine Fischerleine in der Schraube, findet aber niemanden, der diese herausschneiden will. Ich biete ihm kurzerhand meine Hilfe an. Mit Neoprenanzug und Pressluft sollte das kein Problem sein. Allerdings möchte ich mein Auto nutzen, so gut es geht und erst mal einkaufen gehen. Er ist begeistert und fragt, ob er mitkommen darf. Klar doch! Warum nicht?

Die erste Aufgabe ist Gas zu besorgen. Meine zwei leeren Flaschen sind derart rostig, daß ich gern neue möchte. In Europa ist es eigentlich kein Problem Campingazflaschen zu tauschen. In der Karibik war das unmöglich. Der letzte Tausch war damals auf Martinique, seit dem konnte ich immer nur neu füllen lassen. So fahren wir erst zur Tankstelle. Da gibt es nur Propan. Im Coninente gibt es kein Gas. Also zu Peter Café Sport. Dort wird gerade ein Fernseher für die kommende Fußball EM aufgebaut und die Mitarbeiter meinen wir sollen zu LOS gehen. Das soll nahe der Feuerwehr sein. Wir kurven etwas durch die Stadt und landen in einer Polizeikontrolle auf einer Ausfallstraße. Die Beamten sind extrem nett, fragen nach meinem Führerschein, ob es ein Mietauto sei und ob ich mit einer Alkoholkontrolle einverstanden bin. Klar doch, kein Problem! Auf die Frage, wo „LOS“ ist holen sie Papier und Stift und fangen an eine Karte zu zeichnen – toll. Der Laden ist schnell gefunden und ich bekomme endlich die rostigen Flaschen los. Kosten: 12 € pro Stück.

Dann fahren wir wieder zu Continente und kaufen ein, bis nichts mehr in den Wagen passt, zumindest bei mir. 360 € später habe ich wieder genug Verpflegung für die nächsten Monate. Dominique hilft mir denn ganzen Kram über sein Boot auf Selene zu schaffen und lädt mich als Dankeschön zum Essen ein. Er sei kein guter Koch, hat aber was besorgt. So räume ich am Einkauf, bis ich „Martin, Martin, five Minütes“ höre. Dann wird es Französisch. Erst gibst einen Portwein mit Käse und Oliven. Danach Garnelen mit Gemüse und Kartoffeln. Dazu natürlich einen Weißwein. Sehr sehr lecker.

Den Rest des Tages räume ich Selene auf. Ich habe das Gefühl, daß überall was herumliegt, was überall hin muß. Ich beschließe vorn anzufangen und erst mal die Fock wieder an ihren Platz zu räumen. Dabei fallen mir die Ersatzfenster in die Hand, die ich seit gut 2 Jahren mit mir herum fahre. Die Fenster von Selene sind nicht mehr schön, aber eigentlich dicht – dachte ich. Bei der letzten Tour wurde ich aber vom Gegenteil überzeugt. Es ist sehr viel Wasser über gegangen und hier und da findet doch immer mal ein Tropfen seinen Weg nach innen. Meistens genau da, wo man sitzt. Ich wollte die Fenster schon auf Grenada tauschen, aber da war es mir einfach zu warm. Ich lege die Fenster in den Salon und stopfe das Segel an seinen Platz. Ob das „Aufräumen“ ist, sei mal dahingestellt. Ich habe was weg geräumt und dafür was anderes herausgekramt 😉

Es wird Abend und ich möchte gern mal ins Peter Café Sport.

Das Peter Café Sport wird in vielen Beiträgen, als DIE Seglerkneipe auf Faial bezeichnet, aber es steckt mehr dahinter. Gegründet 1918 von Lourenço Ávila Azevedo. Der Name kommt von seiner Begeisterung für Sport, im genauen Fußball, Rudern und Billard. Auf ihn geht auch die lange Tradition des Gin do Mar zurück, der bis heute hier verkauft wird. Im Artikel von Wikipedia steht, daß der Seeadler das Symbol der Bar ist. Über dem Tresen hängt eine Planke eines Schiffswracks.

Diese trug früher die amerikanische Flagge auf den Flügeln. Über die Jahre wurde erst die eine und dann die andere Seite mit der portugiesischen Flagge ersetzt.

Bis zum zweiten Weltkrieg wurde das Café international bekannt und die Seefahrer lieferten den Gin für den Hausgebrauch. Sogar die blaue und schwarze Farbe, welche heute als Markenzeichen gelten, wurden eigentlich auf Schiffen verwendet. Die Kriegsjahre waren schwer für den Betrieb, doch ab 1960 wurde das Cafe immer populärer für Freizeitsegler. So populär, daß es 1975 in ein größeres Gebäude umzog, in dem es sich bis heute befindet. Im Wikiartikel steht auch, daß sich viele Segler Pakete hierher schicken lassen, aber nicht warum das so ist. Der Betreiber, José Henrique Azevedo, hat mir erzählt, daß in der Vergangenheit ein wichtiger Teil die Versorgung der Segler war. Im Prinzip ist sein Opa mit dem Boot durch die Bucht gepaddelt und hat für die Segler alles mögliche besorgt und erledigt. Ein Teil davon war die Post aus Übersee.

Auf den Azoren wurde bis 1986 Walfang betrieben. Seit der Aufnahme ins Museu de Scrimshaw, ein historisches Museum für Kunsthandwerk aus Walfischknochen, ist der Wal das Aushängeschild der Bar.

Vielleicht ist auch José zu verdanken, daß die Azoren für Segler in Coronazeiten anlaufbar sind. Er hat mir erzählt, daß die Behörden den Hafen schließen wollten und er 6 Briefe an die Regierung verfasst hat, dies nicht zu tun. Danke dafür!

Die Preise auf den Azoren sind im Gegensatz zur Karibik eine echte Erholung. Zum Beispiel sind meine Kissen echt durch und werden nur noch vom Überzug zusammen gehalten. Deshalb war das erste, was im Einkaufskorb gelandet ist, zwei neue Kissen und Überzüge. Warum ich zwei gekauft habe, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Wahrscheinlich aus Gewohnheit …

Neben den Preisen ist mir auf den Azoren aber auch das Klima aufgefallen. Man kann zwar im T-Shirt, kurzer Hose und Flip-Flops draußen sitzen, aber nachts wird es angenehm kühl. Ich habe kein Problem damit abends mit langer Hose und Jacke da zu sitzen. Dafür sind die Nächte echt erholsam. Es ist angenehm kühl und anstatt in einer Affenhitze im Bett dahin zu Garen, nimmt man einfach eine zweite Decke, wenn es zu kalt wird (ich habe mehrere sehr dünne Decken). An der Küste wachsen Palmen und nebenan Pinien – verrückt. Fährt man in die Berge ist alles satt Grün und es duftet überall nach Kräutern.

Auch das Wetter ist deutlich anders. In der Karibik immer Wind aus Ost, Wasser 30 °C, Luft zwischen 25 und 35 °C. Hier dagegen gibt es wieder Tiefdrucklagen, der Wind dreht und ändert seine Stärke. Mal ist es karibisch warm, dann dreht der Wind und es ist mal für ein-zwei Tage nicht so sonnig und kühl. Ich muß zugeben: Für den Leser vielleicht nicht verständlich, aber das habe ich schon sehr vermisst. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie ich mich auf richtige Jahreszeiten freue.

Neben den Arbeiten am Schiff (Fenster *hust*), springe ich am letzten Tag des Mietautos auf den Fahrersitz und beginne eine Inseltour. Oh Man Faial ist superschön – eigentlich müsste man noch mal auf eine andere Insel fahren. Ob das auf dieser Reise noch passieren wird? Ich weiß es nicht. Die Azoren sind eigentlich ganz gut per Flugzeug zu erreichen – oder man könnte hier auch mal Chartern? Ich muß erst Selene klar machen, bevor ich an so etwas denken will.

Das erste Ziel ist die Caldera, genauer „Lagoa da Caldeira“. Ein Zitat aus Wikipedia:

Der See liegt in der einzigen Caldeira Faials auf etwa 580 m Höhe und hat einen stark schwankenden Wasserspiegel. Er kann je nach Regenmenge bis zu 10 Hektar groß werden oder auch trocken fallen und sich in einen Sumpf verwandeln. Der jetzige Sumpfsee ist nur ein Rest des vormaligen Sees, der früher den Kraterboden bedeckte, aber 1958 im Zuge des Ausbruchs des Vulkans Capelinhos verschwand.

Die Caldera ist etwa 500 m tief und hat einen Durchmesser von 2 Kilometern. Der Wanderweg auf dem Grad ist 8 km lang. Das will ich auf jeden Fall machen. Leider reicht heute die Zeit nicht und ich habe nur Flip-Flops an den Füßen.

Also geht’s weiter über endlose Kurven entlang der wunderschönen Landschaft. Es ist nicht ganz so, wie in Portugal, denn dort bin ich Straßen gefahren, bei denen mal 1 Stunde ständig von Kurve zu Kurve steuert. Es ging kein Stück mal geradeaus.

Das nächste Ziel ist der „Vulcão dos Capelinhos“. Ich sage im Video, daß der Vulkan der Caldera sich dahin ergossen hat und, daß er im Norden der Insel liegt. Das ist beides leider falsch :/ Es ist ein eigenständiger Vulkan und er liegt im Westen. Ende 1957 brach der Capelo aus und es entstand eine gut 2,4 km² große Halbinsel, die Ponta dos Capelinhos getauft wurde. Mich erinnert die Landschaft irgendwie an die endlosen Bimssteinfelder auf Lanzarote / Kanaren.

Die Arbeiten an Selene sind jedoch noch lange nicht beendet. Für die Fenster brauche ich 3 Tage, dann tauche ich noch unter dem Boot von Domique herum, finde jedoch nur ein paar Überreste einer Angelschnur.

Ach ja: Hatte ich erwähnt, daß das Display meines ThinkPads im Eimer ist? Keine Ahung, wie das passiert ist. Es lag auf dem Navigator. Abends zugeklappt, morgens war da ein „Knacks“. Das war am ersten oder zweiten Tag in Horta passiert :/ Ich kann ja noch nicht mal einen Fingerabdruck auf dem Display ab .. geschweige denn einen Riß, bei dem die Ecke oben-links nicht sichtbar ist. Mir ist sowieso ein Rätsel, wie Leute Handys mit zerdepperten Displays nutzen können 😉

Deshalb gehe ich zu „Worten“ und kaufe einen 32 Zoll Fernseher. Vor ein paar Monaten hätte ich das noch völlig abgelehnt. Dann saß ich monatelang allein auf dem Boot und … naja .. die Geräte waren mir auf Grenada einfach zu teuer. Hier auf den Azoren hat man zwar auch keine Festlandpreise, aber Selene hat nun einen Fernseher. Früher hingen da Karten von der Karibik – die werde ich eh nie wieder brauchen.

Da macht Videoschnitt schon Spaß!

Der Bidderorangendopp, ich meine die Bitterorgange ist ja fast schon so eine Art Maskottchen von Selene geworden.

Ich könnte jetzt auf meine alten Beiträge hinweisen, aber nur in aller Kürze:

Vor vielen vielen Jahren hatte ich mal einen restaurierten Motorblock eines Simson Habicht auf dem Schreibtisch auf Arbeit liegen. Unser Hausmeister, heute auf Neudeutsch „Facility Manager“ fand das nicht toll und meinte das Ding würde zu viel Dreck machen. Ich solle mir doch besser ein paar Pflanzen hinstellen. Naja .. und dann gings los. Selbst in Google Street View ist mein Büro gut zu erkennen.

Das war zum Beispiel meine Physalis Plantage.

Neben vielen vielen anderen Pflanzen zählten meine Zwerg Essbanane (Musa Dwarf cavendish) und mein Fensterblatt (Monstera Deliciosa) zu meinen Prunkstücken.

anno 2008
anno 2010

Die Banane hat irgendwann mal Früchte bekommen und die Monstera ist kaum noch zu bändigen

anno 2011
anno 2020, by Martin S.

Wie dem auch sei, ich kann ganz gut mit Pfanzen und eine meiner Hauptaufgaben war es die ganzen Pfanzen vor meiner Abreise 2019 los zu bekommen. Zum Abschied haben mir meine Kollegen dann die Bitterorange geschenkt. Ich überlege immer noch, ob sie mich damit ärgern wollten…

anno 2019

In der Karibik ging das Bäumchen richtig gut los. Leider haben die 32 Tage auf dem Atlantik ihm ganz schön zugesetzt.

Es war aber über lange Zeit nicht möglich ihm etwas Sonne zu spenden. Eine Salzwasserflutung, wie auf der Passatroute wollte ich unbedingt vermeiden. Es hat etliche Blätter geworfen und da ich das Gefühl hatte, die Erde sei schon zu salzig, habe ich es kurzerhand mal fix umgetopft. Das Teil muß unbedingt nach Deutschland zurück und wird dann gute 12000 Seemeilen unter dem Untersetzer haben 😉 Viele Leute in der Karibik wollten es haben, abkaufen, oder was auch immer. Ich bin verblüfft, daß es niemand geklaut hat.

Wenn das Wetter gut ist, beschäftige ich mich mit dem Tausch der Fenster. Mit Unterbrechungen wird das gute 3 Tage dauern. Allein ist es aber echt anstrengend, da man ständig ins Boot muß, dann wieder raus zum andrücken, dann wieder rein zum Muttern anfädeln und so weiter. Aber Stück für Stück wird es und das Boot sieht meiner Meinung nach gleich ganz anders aus.

Hier sieht man mal den Zustand der alten Fenster. Ganz schön rissig, oder?

Die Aktion hinterlässt natürlich ein Schlachtfeld. Innen und außen.

Da ist es ein Vorteil alleine zu sein. Wenn man mehrere Tage an so einem Projekt arbeitet ist es eigentlich sinnlos am Abend alles wieder weg zu räumen.

Abends laufe ich oft noch mal eine Runde durch den Hafen. Es ist Wahnsinn, wie viele Bilder von den Seglern auf alle möglichen Flächen gepiselt wurden.

Man sieht Kritzeleien wie im Kindergarten, simple Schriftzüge, kunstvolle Gemälde, Handabdrücke, Seekarten,  Geschichten, Monster und jede Menge Namen. Ich bin im Hafen und was fehlt? Genau! Irgend ein Heini, der mit seiner Zwiebacksäge einen höllen Lärm macht. Der lässt aber nicht lang auf sich warten:

Das hat mich auch schon immer in Griechenlad verblüfft. In jedem, also wirklich jedem Hafen gab es mindestens ein solches Expemplar.

Die andere Seite der Mole ist noch mal genau so voll mit Bildern.

Ich habe im Video viele im vorbeigehen gefilmt. Wer möchte kann das Video langamer machen, oder auf Pause drücken.

Die Sache mit den abendlichen Spaziergängen und den Arbeiten am Schiff sind eigentlich eine schöne Abwechslung. Man hat nicht das Gefühl den Tag mit Sighseeing verschwendet zu haben. Verschwendet ist vielleicht das falsche Wort. Irgendwie bin ich unzufrieden, wenn ich das Gefühl habe das Boot könnte in besseren Zustand sein. Das war für mich von Anfang an sehr wichtig, daß ich nicht mit einer Bastelbude losfahre.

Dazu gehört, daß man auch mal etwas mutwillig kaputt macht. Die Stromsäule vor meinem Boot ist natürlich defekt, aber ich habe locker 50 Meter Kabel dabei. Die nächste ist natürlich voll belegt, aber ich habe einen Y-Verteiler dabei. Dazu noch Adapter von Cara CEE auf Schuko und Rückwärts. Ich sage ja: Vorbereitung ist alles! Das würde auch super Funktionieren, aber der Überstromschalter meiner Kabeltrommel ist da anderer Meinung. Selene zieht ohne Boiler etwa 100 W (plus-minus) und mein Nachbar 1600 W. Das ist eigentlich nicht viel, jedoch kommt ständig diese blöde Sicherung geflogen. Die Schauben sind derart zusammen gerostet, daß ich zum Hammer und Schraubendreher greife und den Steckdoseneinsatz kurzerhand herausbreche. Nach dem ich die Sicherung lahmgelegt hatte, blieb das übrig:

hoffentlich regnet es nicht

Funktioniert super und ich lasse das so. Nein, natürlich nicht. Nach 3 Tagen habe ich einen Stecker gefunden, der mir gefällt. So richtig einfach ist das in Horta nicht. Ich habe bis dato noch nichts gefunden, was wie ein Baumarkt aussieht.

Neben den ganzen Arbeiten ist natürlich auch putzen an der Reihe. Da ich oft im Schiff dusche, reinige ich zum Beispiel auch oft die Bilge. Auch die ganzen Holzelemente im Schiff haben schon eine Reinigung und anschließende Ölung bekommen. Als i-Tüpfelchen kommt die Decke dran. Vor allem wo ich immer laufe haben sich schwarze Flecken gebildet. Ich dachte erst es sei ein Schimmel, aber es war im Endeffekt nur Dreck.

Vorher
Nachher

Da soll mal einer behaupten, daß Männer nicht putzen können 😉

Am 15.06. ist es dann soweit. Anett und Peter von der Annamera kommen an Bord. Typisch deutsch habe ich einen kleinen Snack aus Käse, Wurst und Oliven vorbereitet. Für Anett steht eine Flasche Wein im Kühlschrank. Der Aufwand ist aber nicht grundlos. Anett will mir die Haare schneiden 😉

Als Dankeschön gibts als Dessert noch Puddingschnecken mit Mohn.

Am 16.06. gehe ich 2 Tage zu spät zum zweiten PCR Test. Ich war felsenfest davon überzeugt auf dem Zettel stand der 16. Juni. Es war jedoch der 14. – ups. So richtig schlimm findet das dort aber niemand, ich werde erneut kostenlos getestet und bin natürlich negativ.

Das Corona Testzentrum

Nach einer unruhigen Nacht zum 17. Juni (man sieht auch meine Augenringe im Video) mit viel Wind und Schwell geht dann alles Schlag auf Schlag. Dominique will morgen früh um 6 Uhr los. Anett und Peter wollen auch los und ich möchte gern den Liegeplatz von der Annamera in der Marina. Leider ist der Hafenmeiser der Meinung, daß mein Boot zu klein für den Platz ist. Er kramt und kramt durch seine Pläne, streicht ein Boot durch und sagt: „B26, 18 Uhr“. Auf B26 liegt noch ein Boot unter deutscher Flagge. Tatsächlich wollen die beiden 18 Uhr ablegen. Da bis dahin noch Zeit ist, baue ich noch schnell die defekte Leinenführung von meiner Rollreffanlage ab, damit ich das Teil zum schweißen abgeben kann. Susan vom Yachtzentrum hat 4 Tage lang versucht Ersatz zu bekommen – keine Chance.

Das umparken geht völlig problemlos und ich lege eine Punktlandung in der Box hin. Als ich so am Bug vorbei laufe frage ich mich, warum ich die Arbeiten an der Reffanlage nicht hier erst angefangen habe. Als ich noch im Päckchen lag, musste ich mich immer halb verrenken, um an die Schrauben zu kommen.

Die reparierte Leinenführung bekomme ich ein paar Tage und 75 € später wieder. Schaut gar nicht mal so schlecht aus – defintiv stabiler, als vorher.

Die Maschine war beim Umparken auch etwas warm geworden, deshalb war das auch der perfekte Zeitpunkt, um das Öl und den Ölfilter zu tauschen.

1 Jahr und 2 Monate war das Öl drin. Seitdem lief der Perkins 89 Stunden und Selene hat reichlich 4000 Seemeilen mehr auf dem Kiel.

Natürlich möchte ich die Tradition in Horta auch bedienen und ein Bild auf die Kaimauer malen. Bei den ganzen Arbeiten am Schiff denke ich oft darüber nach, was ich machen will. Nur einen Schriftzug? Nee … das passt nicht zu mir. Das Selene-Logo aus dem Video? Das ist schon ganz schön schwierig. Dann fällt mir ein, daß ich davon noch irgendwo die Vektorgrafiken von Claudi haben muß. Das wäre doch eine Idee – ich lasse Bilder sprechen:

Nachdem die Grafik angepasst war, habe ich aus allen möglichen Papierstücken ein großes Blatt gebastelt und über den Fernseher geklebt.

Dann alle Konturen auf das Papier übertragen. Ich musste das Papier ein mal umsetzen, da die Grafik höher als der Bildschirm war.

Als nächstes habe ich mir aus Segelgarn ein paar Lehren gebaut, damit ich später die Radien übertragen kann.

Nun kam der nervigste Teil: Das Ausschneiden. Da ich mein Skalpel nicht finden konne, musste der Leatherman ran. Wobei, wenn ich jetzt so die Zeilen schreibe, hätte ich auch ein Skalpel aus dem Sanikasten nehmen können 😉

Das Template ist fertig! Nun weiß ich auch, wie viel Platz ich auf der Kaimauer brauche.

Hier schaut es doch ganz gut aus. Das alte Bild ist kaum noch zu erkennen…

Nach einer Stunde mit Drahtbürste, normaler Bürste und Wasser sieht das Bild auf ein mal wieder ganz gut aus. Es ist immerhin schon 11 Jahre alt. Da kann ich nicht drüberpinseln.

Eine neue Stelle ist gefunden, es wurde geschruppt, geputzt, gespühlt und massiert – ach ne – ich meine grundiert! 😉

Eine fast schon meditative Tätigkeit…

Nach 3 Farben (wenn man Weiß und Schwarz dazu zählt) und 3 Tagen bin ich fertig.

Ich bin schon etwas stolz auf mich. Damit hat es etwas von Claudia auch auf die Azoren geschafft. Sie hatte seinerzeit das Logo entworfen.

Oben ist ein Bild zu sehen, wo mich eindeutig jemand anderes Photografiert. Ich bin so am malen und auf ein mal spricht mich jemand an. Es ist Wolfgang, er macht eine Rundreise über die Azoren und verbringt auf jeder Insel 3 Tage, incl. Hotel + PKW. Ich erzähle ihm, daß ich gern mal um die Caldera laufen möchte und wir machen aus, dies am nächsten Tag gemeinsam zu tun.

Der Pico Infernale

Das ist Wolfgang. Dank Dir nochmal fürs Mitnehmen. Erstanlicherweise ist der Wanderweg links herum genau so lang, wie rechts herum – 8km 🙂

Der Wanderweg ist einfach mit wenigen Steigungen. Auf der einen Seite sieht man logischerweise immer die Caldera, aber auf der anderen Seite kann man wunderbar über Faial blicken. Wir bleiben oft stehen und genießen die Aussicht.

Ich denke mal, hier wird es niemanden stören, wenn ich meine Drohne starte. Eigentlich benötigt man in Portugal ab 250 Gramm eine Zulassung. Die dauert etwa 2 Wochen. Wolfgang erzählt mir, daß er es versucht hätte. Jedoch wollten die wissen, wann und wo man das Teil fliegen lassen will. Woher soll man das wissen, wenn man noch nie da war, bzw. ob das Wetter passt?

Das Wetter war super für einen kleinen Flug.

Ich beim Fangen. Das geht bei meiner Phantom mittlerweile problemlos.

So long,

Martin

Video:

19 Antworten auf „Azoren, Faial, Horta – Ist es schön hier!“

  1. Thinkpad :
    You can often use a wireless mouse via an OTG cable and USB hub on a broken screen when you have the need .
    Maybe the finger scan prevents this ?
    Good to see you in the Azores and in understandably good spirits.

  2. Martin,
    ich musste erst einmal das Video bis zum Schluss schauen bevor ich mich dem Bidderorangendobbgommendahr widme. Aaalso – ursprünglich kam Manu und mir die Idee mit einer Boardpflanze ja wirklich weil Du Dich ja nach der habichtsgleichen Enttäuschung auf dem Schreibtisch deines grünen Daumens am Institut verdient gemacht hast. Wir wollten Dir einfach eine (zusätzliche) Boardaufgabe mitgeben, weil wir wussten, dass Du es auch unter den widrigsten Bedingungen schaffen würdest das Pflänzchlein zu hegen 🙂 Ursprünglich dachte ich an den Film Waterworld, in dem sich Kevin Kostner seine verlorengegangene Tomatenpflanze aus dem Wasser fischte… so eine sollte es werden. Nur gabs die natürlich nicht und hätte vielleicht auch die vielen Seemeilen nicht überstanden. Sostand ich dann vor einem Zitronenbäumchen und eben deiner Biddherogansche. Die wurde es dann ganz ohne Hintergedanken alá Skorbutvorsorge für die langen Überfahrten 😉

    Egal – ich freue mich, dass es Dir gut geht und Du immer fleißig neue Talente an Dir entdeckst. Für die letzte Überfahrt wünsche ich Dir (Euch) viel Erfolg bei der Crewheuer und allzeit guten Wind.

    Es grüßt der andere Martin

  3. Hallo Martin ,
    danke für deine Antwort.
    Das mit der Nusschale ist natürlich nicht wörtlich gemeint. Würde gerne mal wissen welchen Abmessungen so ein Jacht entsprechen muß, um der Hochsee standhalten zu können.
    Ansonsten nehme ich gerne das Angebot zum Empfang der Selene im Heimathafen an.
    Guten Wind bis dahin
    Viele Grüße
    Karl-Heinzb

  4. Hallo Martin,
    Heinz und ich sitzen auf unserer Terrasse und schauen uns deinen tollen Film an.
    Heinz hätte gerne ein Todo- Video vom Fenstereinbau gesehen 😉
    Eigentlich wollten wir uns das Fußballspiel England : Ukraine anschauen…dein Beitrag war spannender. Wir freuen uns auf den nächsten Film.
    Vielen Dank und ganz liebe Grüße.
    Bine und Heinz ????

    …Übrigens England führt 3:0

  5. Herzlichen Dank, lieber Martin, für deinen ausführlichen und spannenden Bericht. Ich freue mich, dass du gut gelaunt und vor allem gesund in Europa angekommen bist.
    Liebe Grüße
    Evi

  6. Hallo Martin,
    wir dürfen dank Deiner spannenden Berichte über Deinen Alltag dabei sein bei Deiner abenteuerlichen Reise. Vielen Dank dafür. Diesmal habe ich fast die ganze Zeit geschmunzelt. Es stimmt, was die anderen sagen, Du wirkst entspannter und bist lustiger drauf. Vielleicht war es wirklich nur diese ewige Hitze, die Dich genervt hat.
    Was mir aufgefallen ist, Du und Max habt einen starken Sturm hinter Euch. Aber diese Dramatik hast Du weitestgehend ausgelassen und dadurch verharmlost. Wie übersteht man so einen Sturm mental aber auch rein körperlich? Hattet ihr wirklich keine Angst? Ich hoffe, der nächste Segelfreund kommt für die nächste Etappe. Es ist ja gar nicht so einfach, ungeplant so einen langen Urlaub zu kriegen. Ich bin gespannt, was das nächste Ziel sein wird. Also dann gute Reise weiterhin.
    Liebe Grüße Katrin

    1. Hallo Katrin,

      um ehlich zu sein, Angst hatte ich nie. Man wird natürlich hellhörig und schaut aufs Material. Das was am Boot kaputt geht, ja .. kann passieren. Ich habe den Verlauf vieler Seenotfälle von Seglern gelesen und zu 90% ist es eine Verkettung von unglücklichen Umständen. Also etwas geht kaputt und das führt dann mit dem nächsten Teil, was Tage später kaputtgeht zum Desaster.

      Deshalb bin ich auch so sehr hinterher alles so schnell es geht in Stand zu setzen, auch wenn es noch so unwichtig erscheinen mag.

      Körperlich ist es abstrengend, ja .. Aber Angst hatte ich nicht. Die Welle steht und der Wind ist da. Man versucht die (stundenlange) Situation für sich und das Boot so angenehm, wie möglich zu machen.

  7. Moin,

    schön zu lesen/schauen. Man merkt, dass die Anspannung von Dir abgefallen ist.
    Den spektakulärsten aber auch gefährlichsten Teil deiner Reise hast Du gerockt.
    Entspann etwas auf dieser wunderschönen Insel und lass den „Rest“ ruhig angehen.

    Uwe

  8. Hallo Martin u. Max,
    ja man merkt ihr seid inzwischen ein eingespieltes Team. Anders ist wohl auch nicht so ein Abenteuer zu bestehen.
    Ja durch euren Blog bekommt man hautnah Einblicke in euer tolles Abenteuer.
    Zwischen den Zeilen liest man natürlich, dass so ein Atlantik Trip nichts für Amateure ist.
    Danke für die Eindrücke ,die ihr dabei vermittelt, einfach spannend.
    Kann mir garnicht so recht vorstellen, wie man mit so einer „Nusschale“ mitten im Antlantik, wobei die Iss das nächste menschliche Abwesen darstellt , punkt genau navigiert und
    sicher auf den Azoren ankommt.
    Könnte mir irgendwie vorstellen die Selene beim Einlauf in den Heimathafen zu begrüßen. In gewisser Weise kennt man sich ja mittlerweile.
    Vorausgesetzt ihr wollt dabei nicht euere Ruhe haben, was mir einleuchtet, und ohne großen Auflauf in den Heimathafen einlaufen.
    Wünsche euch bis dahin noch guten Wind und die notwendige Handbreit Wasser unter dem Kiel.
    Viele Grüße
    Karl-Heinz

    1. Naja, eine Nusschale ist Selene nicht 😉 Das Boot ist schon für Hochsee gebaut. Allerdings ist man schon recht den Elementen ausgeliefert.

      Ich werde versuche meine Ankunft in Deutschland zeitnah zu veröffentlichen. Wer Bock hat, kann gern mal auf ein Bier vorbei kommen 😉

  9. Hi Martin,
    gut geworden der Beitrag. Finde ich gut, wie du alles immer aufnimmst und dir Einzelheiten merkst. Durfte ja einen Tag mit dir verbringen und so auch ein wenig über das/dein Segeln erfahren. Sehr interessante Geschichte, mit Höhen un Tiefen.
    Unser Tag um die Caldeirha, mit viel Erzählen und Gucken und gemeinsamen Drohnenflügen verging viel zu schnell.
    Nachmittags gabs dann auch etwas zu Essen, wir hatten uns auf leckeren Fisch oder sowas gefreut, aber um diese Zeit gab es nur Baguettes. Die waren aber auch lecker und deins sogar mit Tuna.
    Am Abend war ich noch Gast auf deinem Boot und es gab einen leckeren Weißwein „Ihla-Pico“, wie der Name schon sagt von der Insel Pico. Er war so lecker, dass ich mir auf der Insel Terceira noch einmal eine solche Flasche gegönnt habe.
    Alles in Allem ein schöner Tag, an den ich mich gerne erinnern werde. Wünsche dir noch einen schönen Restaufenthalt auf Faial und dann eine gute Reise in Richtung Heimat!

    Ich verfolge dich….

    LG Wolfgang

  10. Erst mal vielen Dank für, den ausführlichen Bericht. Ich werde alles am Abend noch mal mit der Mutter schauen. Schön , dass es vorangeht. Alles Gute aus Conradsdorf, Friedrich!

  11. Wie immer muss ich zuerst Deinen Blog lesen und dann gemeinsam mit meiner Frau Dein Video gucken. Was soll ich sagen… ich wünsche mir, dass wir unser Logo bald neben Deinem auf die Mauer malen können. Danke, dass Du uns mit dem Blog und den Videos mitnimmst. Die Vorfreude wächst von Tag zu Tag von 365 Tage bis zum zum Start.

    Viele Grüße
    Claudia und Marko

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